Olivia Wilde legt mit „Booksmart“ ein überzeugendes Spielfilmdebüt vor.
Frauen an die Macht! Denn wenn dabei Filme wie „Booksmart“ herauskommen, dann ist das weibliche Geschlecht mehr als nur eine Bereicherung für diese Branche. Witzig und einfallsreich kommt das Spielfilmdebüt von Regisseurin Olivia Wilde daher, die sich bislang eher als Schauspielerin einen Namen gemacht hat.
Ihr erstes Regiespielfeld ist die Schule. Dort ist es doch so: Auf der einen Seite gibt es die Coolen, die nur feiern, und auf der anderen Seite die Nerds, die gute Noten schreiben. Weit gefehlt! Denn in „Booksmart“ gehen auch die, die keine Party ausgelassen haben, auf eine Eliteuni. Das bringt Mollys Welt ordentlich ins Wanken, hat sie doch für ihren großen Traum, Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten zu werden, jede Fete aus ihrem Kalender gestrichen. Doch nun, am allerletzten Schultag, will sie zusammen mit Busenfreundin Amy alles nachholen.
Nicht noch so ein amerikanisches Highschool-Movie, möchte man sagen, bevor der Film beginnt und Zweifel in unwillkürlichen Lachern erstickt werden. Denn herrlich erfrischend haben Olivia Wilde und die Drehbuchautorinnen Emily Halpern, Sarah Haskins, Susanna Fogel sowie Katie Silberman diese Coming-of-Age-Geschichte aufgearbeitet. Die kreist nicht nur um die Themen Freundschaft und Liebe, sondern vor allem geht es darum, zu sich selbst zu stehen und das öffentliche Bild von anderen zu hinterfragen. Besonders die beiden Hauptfiguren, verkörpert von Kaitlyn Dever und Jonah-Hill-Schwester Beanie Feldstein, sind zum Knutschen. Ihre Freundschaft ist wie eine liebevolle Umarmung, in der die Homosexualität der einen genauso natürlich und selbstverständlich ist wie die mollige Figur der anderen. Es geht eben nicht um Äußerlichkeiten, sondern darum, wie wir miteinander umgehen.
Text: Nadine Faust
Foto: ©2019 Annapurna Pictures, LLC. All Rights Reserved
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