Die coolen Kids im Dresdner Süden …

… wohnen in Löbtau.

„Löbtau ist die Neustadt für Arme.“ Das sagte eine Freundin letztens, und wenn man abends durch Löbtaus Straßen läuft, weiß man, was gemeint ist. Nachdem das Dresdner Coolenviertel fast unbezahlbar geworden ist, brauchen Studenten, Hipster und sonstige Randgestalten ein neues Refugium.

In Löbtau vermischen sich die neuen Coolen mit denen, die schon da waren. Sie treffen am Spätshop an der Kesselsdorfer Straße aufeinander, wenn sie sich nachts um zwölf Mate und Chips oder eben Bocki und Bier holen. Am Bonhoefferplatz sitzen sie dann im Sommer friedlich beim Feierabendpicknick zusammen.

Genau diese Mischung macht Löbtau irgendwie besonders: abgeranzt, bunt und eben noch nicht so bemüht cool wie die Neustadt. Für Studenten ist Löbtau ideal: Zum Campus nur ein paar Minuten, große, für WGs geeignete Altbauwohnungen und neben den Spätis auch kleine Kneipen zum abendlichen Versacken. Zum Beispiel das Treppchen auf der Kesselsdorfer Straße: Hier bekommt man nicht nur hausgemachte Pelmeni und Bier vom Fass, sondern kann auch dem Löbtauer Stammtisch beim Skat kloppen zuschauen. Nur ein paar Hausnummern weiter gegenüber der Bünaustraße bekommt man bei Welat Döner und Ayran oder beim neu eröffneten arabischen Shop nebenan nicht nur alle Zutaten zum Selbstkochen, sondern auch für wenig Geld ein original arabisches Gericht plus Tee.

Wer es etwas klassischer mag, wird die Pizza in der Trattoria La Contadina auf der Reisewitzer Straße lieben. Da der Italiener jedoch über Löbtau hinaus bekannt ist, empfiehlt sich eine Reservierung. Auf der gleichen Straße befindet sich der Eine-Welt-Laden Quilombo, der fair gehandelte und hochwertige Produkte wie Kaffee, Gewürze oder Rohzucker führt.

Zugegeben, abends ist in Löbtau – bis auf gelegentliche Schlägereien vorm Späti – weniger Action, aber das Kino in der Fabrik (KiF) auf der Tharanter Straße bietet feinstes Programmkino plus Fassbier. Hier kann man zum Wochenendausklang auch fast jeden Sonntag den Tatort auf großer Leinwand schauen – natürlich ohne Eintrittsgeld.

Text: Tanja Rudert

Foto: Amac Garbe

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