Montag, 20.2.
Für die einen ist es öde, eine geschlagene halbe Stunde im Kinosessel zu sitzen und Werbetrailer schauen zu müssen. Andere kommen extra pünktlich, um keinen Werbespot zu verpassen. Das Kino im Dach, ein kleines charmantes Programmkino in Striesen, kommt jedenfalls ohne Werbung aus. Am Montag läuft 20.15 Uhr zur Queer-Filmnacht „Mit Siebzehn“ – eine Coming-of-Age-Geschichte von André Téchiné.
Ebenso philosophisch, wenn auch politischer geht es sicher ab 19 Uhr in der Sächsischen Akademie der Künste zu. Dort debattieren der Schriftsteller Michael Bittner und die Schriftstellerin Anna Kaleri über Erosionsprozesse in unserer Gesellschaft und den Missbrauch von Sprache für populistische Zwecke. Es moderiert: Oliver Reinhardt, Kulturredakteur der Sächsischen Zeitung.
Dienstag, 21.2.
Am Dienstag verirren sich die Darsteller_innen der bühne – dem Theater der TU mal wieder in die Neustadt. Ab 20 Uhr könnt Ihr sie beim Improtheater beobachten. Ob der Abend lustig, traurig oder spannend wird, das hängt ganz von der Spontaneität der Schauspieler_innen ab und dem, was Ihr ihnen abverlangt.
Zeitgleich treffen sich in der Dresdner Frauenkirche der norwegische Jazzpianist Tord Gustavsen und die deutsch-afghanische Sängerin Simin Tander, um Euch uralte norwegische Hymnen, die auf Paschtu übersetzt wurden, vorzutragen. Und so treffen sich auch das Christentum und der Sufismus – eine Spielart des Islam. Das Konzert findet im Rahmen des Kulturfestes „Am Fluss/At the river“ statt, der Eintritt ist kostenfrei.
Mittwoch, 22.2.
Das StuRa-Referat für politische Bildung lädt am Mittwoch von 18.30 bis 20 Uhr in den Seminarraum 101 ins Hörsaalzentrum der TU Dresden. Ivo Eichhorn wird “Zur Kritik von Gesellschaft, Krise und Rassismus” sprechen. In seinem Vortrag geht es unter anderem darum, wie sich Rassismus in der Gesellschaft reproduziert und an welche Institutionen er geknüpft ist.
Während derzeit alle auf Trump und die USA schauen, dauern der Ausnahmezustand und die Massenentlassungen von Oppositionellen in der Türkei an. Um das Mundtotmachen der Gegner Erdogans geht es ab 19 Uhr im Hole of Fame. Der freie Schriftsteller Alp Kayserilioğlu, der in Istanbul lebt und arbeitet, referiert über die Themen „Ausnahmezustand, Krieg, Präsidialsystem“ und darüber, ob es noch Hoffnung für die Opposition in der Türkei gibt.
Donnerstag, 23.2.
Für das Stück “Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus” haben sich Bürger_innen aus der ehemaligen Sowjetunion die Frage nach dem Wesen der Freiheit 25 Jahre nach dem Zusammenbruch der UdSSR gestellt. Dabei ließen sich die Schauspieler_innen der Bürgerbühne von den Werken der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch inspirieren. Am Donnerstag ist ab 20 Uhr die öffentliche Probe im Kleinen Haus 3 zu sehen. An der Abendkasse gibt es noch Restkarten für 5,50 Euro.
Im Thalia-Kino stellt die Autorin und Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski ab 20.30 Uhr ihr Debüt “Untenrum frei” vor. Auch sie hat sich mit dem Thema Freiheit im Großen und Kleinen auseinandergesetzt.
Freitag, 24.2.
Zumindest den Germanist_innen unter Euch müsste der Name Volker Braun etwas sagen – falls nicht, schämt Euch! Der mittlerweile 77-jährige Dramatiker, der die eigenwilligen Figuren Hinze und Kunze, die jeder Studentin und jedem Studenten der deutschen Literatur einmal unterkommen im Laufe des Studiums, erfunden hat, liest am Freitag ab 19 Uhr im Literaturhaus Villa Augustin neue Gedichte.
Nach einem gediegenen Start in den Abend spielen in der Rösslstube THE TRUTH und KRIS ROCKET auf. Es gibt akustischen Punk auf die Ohren.
Wer nicht gerne experimentiert, kann sich im Beatpol die guten alten MUTABOR anhören und mit ihnen ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern.
Samstag, 25.2.
Wer bisher noch keine Zeit hatte, sollte den Samstagabend dazu nutzen, die zeitgenössische Kunstszene im arabischen Raum zu entdecken. Mit einem Paukenschlag endet das Festival “Mashreq to Maghreb – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang” im Festspielhaus Hellerau. Ab 20 bis morgens um 7 Uhr gibt es Performances, Konzerte, Führungen durch die Ausstellungen, Installationen, Filme, Workshops und mehr. Natürlich werden auch arabisches Essen und Getränke gereicht, ein arabisches Frühstück beendet die lange Nacht der Begegnungen.
Oder Ihr geht in die Chemiefabrik … 90er-Jahre-Trash kann schließlich nie verkehrt sein. Wer das passende Outfit hat, zahlt nur drei Euro Eintritt.
Sonntag, 26.2.
Der Sonntag ist eigentlich zum (Ver-)Schlafen da, schon klar. Wer jedoch noch genug Energie hat, dem sei die Offene Bühne im Stadtteilhaus in der Prießnitzstraße ans Herz gelegt. Dort kann man sich auf der Bühne austoben – mit Selbstgedichtetem, eigenen oder fremden Songs, Witzen und allem, was Ihr schon immer einmal loswerden wollt. Jede Idee ist willkommen – ab 20 Uhr.
Oder ganz klassisch: Zum „Tatort“ ins Laika, die Groove Station, Katy‘s Garage oder das Kino in der Fabrik.
Text: Marie-Therese Greiner-Adam
Foto: Amac Garbe