How to Uniwahlen

Von heute bis Donnerstag (5. bis 7.12.) finden an der TU Dresden die Uniwahlen statt und Ihr habt die Möglichkeit, Eure studentischen Vertreter:innen mitzubestimmen. Maximilian Trotta, Geschäftsführer des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit beim Studierendenrat der TU, verrät, wie das funktioniert.

Für welche Gremien werden studentische Vertreter:innen gewählt und was machen diese Gremien?

Es stehen tatsächlich viele verschiedene Gremien auf unterschiedlichen Ebenen der Uni zur Wahl. Fangen wir mal mit den Fachschaftsräten (FSRe) an. Dort sind nur Studierende aus einer Fachschaft aktiv. Diese vertreten die Studis gegenüber verschiedenen Stellen an der Uni wie den Fakultäten, organisieren studentische Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, ESE oder Spieleabende und unterstützen ganz direkt im Studiengang. Viele haben zum Beispiel Klausurensammlungen oder kennen die Ordnungen sehr gut. An sich kann man quasi mit allem in seinem Studium erst einmal zum FSR gehen. Dort wird entweder direkt geholfen oder an die richtige Stelle weiter verwiesen.

Dann gibt es noch viele Gremien, in denen die Studierenden zusammen mit Vertreter:innen aus allen anderen Statusgruppen sitzen. Die wichtigsten davon sind wahrscheinlich der Fakultätsrat und der Senat. Der Fakultätsrat ist für alle Beschlüsse an der Fakultät zuständig. Dort wird zum Beispiel die Ordnung von Studiengängen beschlossen oder aber auch über neue Berufungen entschieden.

Im Senat geht es um uniweite und richtungsweisende Entscheidungen. Dort wird zum Beispiel über die Strategie und die Ausrichtung der Uni gesprochen. Das ist auch für das Studium relevant. So wurde im Senat zum Beispiel die Rahmenprüfungsordnung beschlossen, die für alle neuen Studiengänge gilt. Dort drin sind zum Beispiel Abmeldefristen von drei Werktagen geregelt. Außerdem ist der Senat ein wichtiges uniweites Austauschgremium zwischen den verschiedenen Statusgruppen.

Welchen Einfluss haben studentische Vertreter:innen dort in ihrer Amtszeit?

Da im FSR nur Studierende sind, ist der Einfluss auf dessen Arbeit gegebenermaßen immer sehr groß. Da hängt wirklich alles an den Studis, die gewählt wurden oder als weiterer Mitarbeitendenkreis mitmachen, organisieren oder Fragen beantworten. In den anderen Gremien haben eigentlich immer die Profs eine Mehrheit. Daher hängt der Einfluss dort oft daran, wie gut man sich mit den anderen Mitgliedern absprechen kann. Außer es geht um studienrelevante Themen. Da haben die Studis so eine Art Vetorecht.

Wie funktioniert die Wahl? Wählen Studierende alle Vertreter:innen direkt?

Um wählen zu können, braucht man eigentlich nur seinen Personalausweis und die Campuscard. Damit geht man zu seinem Wahlstand, bekommt dort alle seine Stimmzettel und kann seine Kreuze abgeben, wobei die Anzahl der Wahlzettel variiert. Alle Studis wählen ihren Fachschaftsrat (da hat man drei Stimmen), den Fakultätsrat, den Bereichsrat, den Senat und erweiterten Senat (wo man jeweils eine Stimme für eine Liste hat). Zudem werden noch Gleichstellungsbeauftragte gewählt.

Die meisten studentischen Vertreter:innen werden direkt gewählt. Nur die Mitglieder des StuRa-Plenums werden von den Fachschaftsräten bestimmt und nicht direkt gewählt. Allerdings gibt es in vielen Gremien Arbeitsgruppen oder Untergremien. Diese werden dann durch die entsprechenden Gruppen bestimmt. So werden zum Beispiel die studentischen Mitglieder in Prüfungsausschüssen vom Fakultätsrats bestimmt. Dabei haben die FSRe aber meistens ein Mitspracherecht.

Warum ist es wichtig, dass Studierende die Möglichkeit zur Wahl nutzen? Was passiert, wenn die Wahlbeteiligung zu gering ist?

Je mehr Studierende ihr Stimmrecht wahrnehmen, desto mehr werden studentische Interessen ernst genommen. In Hochschulen mit geringen Wahlbeteiligungen kommt zum Beispiel häufig das Argument, dass hinter den studentischen Forderungen ja gar keine Studierenden stehen würden und den Vertreter:innen die Legitimität fehlt. Dazu kommt, dass in den letzten Jahren die Wahlen manchmal sehr knapp waren, da kann eine einzige Stimme darüber entscheiden, wer am Ende wirklich gewählt ist und wer nicht. Und in FSR oder Senat kann viel an den Menschen hängen, die gewählt werden. Wenn sich beispielsweise im Fachschaftsrat niemand um administrative Arbeit im Hintergrund kümmern möchte, weil alle nur Partys organisieren wollen, kann wichtige Arbeit liegen bleiben. Außerdem ist das auch eine Motivation für die aktiven Studierenden, wenn man weiß, dass viele Kommiliton:innen hinter einem stehen und die Arbeit wichtig finden.

Welche Themen brennen Euch denn gerade unter den Nägeln, auf die man mit der Wahl Einfluss nehmen kann?

Aktuell ist auf jeden Fall die Umsetzung zur unbegrenzten Zahl an Prüfungsversuchen. Dazu haben verschiedene Gruppen unterschiedliche Meinungen. Und in den Fachschaften sind natürlich die Studienbedingungen und deren Verbesserung immer ein aktuelles Thema.

Interview: Nadine Faust

Zum Foto: Maximilian Trotta vom StuRa empfiehlt: Geh wählen!

Foto: Amac Garbe

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