Unsere Tipps der Woche

Ostern ist noch nicht mal vorbei, da packen Kulturschaffende und Campusgestalter_innen wieder ganz tief in die Veranstaltungskiste und bescheren Dresden eine abwechslungsreiche Woche.

Montag, 22.4.

Schon seit dem vergangenen Freitag tanzt Dresden: im Alaunpark, vor dem Bahnhof Neustadt, dem Hygiene-Museum, auf dem Scheune-Vorplatz … und natürlich auch drinnen. Zum Beispiel im Projekttheater, wo die Tanzwoche Dresden ihre Heimat hat. Es tanzen internationale Künstler_innen, bekannte Tänzer_innen aus Dresden und Umgebung als auch solche, die sich ihren Ruhm noch erarbeiten müssen – etwa Student_innen der Palucca Hochschule für Tanz. Am Montag (20 Uhr) treffen sich bei „kurz und gut: miteinander“ fünf Companys und sorgen so für einen abwechslungsreichen Abend. Karten gibt’s ab acht Euro.

Oder Ihr tanzt selbst: zur Vereinigung von Psychedelic, Punk und Rock durch die griechische Band BAZOOKA im Ostpol (21 Uhr). Und im Wulbert’s (19 Uhr) könnt Ihr den brasilianischen Tanz Forró lernen.

Dienstag, 23.4.

Wer den Montag tanzend verbracht hat und so richtig gut drauf ist, kann sich am Dienstagabend mal ein Kontrastprogramm gönnen: Das Kino im Kasten zeigt Darren Aronofskys zahlreich und zurecht preisgekrönten Film „Requiem for a Dream“ (20.30 Uhr) in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Es dröhnen sich bis zur Selbstaufgabe zu: Jared Leto, Jennifer Connelly, Marlon Wayans und Ellen Burstyn.

Bevor am Donnerstag die ganz neuen Streifen ins Kino kommen, seien Euch zudem diese Filme ans Herz gelegt: „Berlin Bouncer“ mit Türsteherlegende
Sven Marquardt, weil er einen Teil der Berliner Subkultur porträtiert; der oscarnominierte „Border“, weil er mit Sehgewohnheiten und Erwartungen bricht und dabei herrlich mystisch ist; „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ von Julian Schnabel , weil man dem Maler auf einer metaphysischen Ebene näherkommt.

Mittwoch, 24.4.

Anlässlich der Ausstellung „Poetry & Performance. The Eastern European Perspective“ in der Motorenhalle sprechen Künstler Via Lewandowsky und Lyriker Durs Grünbein am Mittwoch (20 Uhr) ebenda über den DDR-Underground. Der Eintritt kostet ermäßigt zwei Euro.

Donnerstag, 25.4.

Donnerstag ist der Tag, an dem die neuen Filme aus aller Welt ins Tal der Ahnungslosen gelangen. Zwei erscheinen besonders erwähnenswert: zum einen der erste Lang(spiel)film „Atlas“ von David Nawrath, der eine Vater-Sohn-Geschichte im Zeitalter der Gentrifizierung erzählt. Atlas hilft dabei, marode Häuser leerzuräumen, die zu Luxusimmobilien umgebaut werden sollen. Sein Sohn ist einer der Mieter_innen, die aus einem solchen Haus ausziehen sollen. Dagegen verspricht „Tea with the Dames“ von Roger Michell eher heiteres Kinovergnügen. Er porträtiert die grandiosen Maggie Smith, Judi Dench, Eileen Atkins und Joan Plowright. Die vier Damen treffen sich tatsächlich des öfteren bei einem Tee, allerdings ohne Kameras. Es ist also eine große Ehre, ihnen einmal dabei zuhören zu dürfen, wie sie über ihr Leben und ihre Liebschaften reden sowie über Kolleg_innen tratschen – zumindest soweit sie sich erinnern können, denn zusammen sind die Ladys 341 Jahre alt. Und da wäre noch der neue „Avengers“, den Fans sicherlich mit gemischten Gefühlen entgegensehnen. Schließlich ist der Titel „Endgame“ nicht zufällig gewählt.

Im Club Mensa startet zudem die dritte Qualifikationsrunde zum Uni Air 2019. Zur Auswahl stehen die Musiker_innen DKL (Daniel Ryndyk), ESTHER FERNANDEZ, GL HURRICANE sowie INES HERRMANN und die DJs deejaymie, Louis Fox | JR23, mas’n sowie Mode Rush. Von 21 bis 22 Uhr ist der Eintritt frei, danach werden für Studierende zwei Euro fällig.

Freitag, 26.4.

Die erfolgreiche Reihe Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden wird fortgeführt. Während Ada Yonath, Chemie-Nobelpreisträgerin 2009, schon am Mittwoch (19 Uhr) im Audimax des Hörsaalzentrums über Ribosomen redet, referiert Medizin-Nobelpreisträger Thomas Südhof von der Stanford University am Freitag (18 Uhr) über Synapsen. Anmeldung erbeten.

Künstlerisch wird es heute im Hole of Fame, wo die Auto-Perforations-Artistin Else Gabriel anlässlich der Ausstellung „Alles Jetzt! Zwischen Aufbruch und Umbruch“ über „Überall Künstler. Nirgendwo Kunst“ spricht. Eine weitere Möglichkeiten, dem Kunstschaffen in der DDR etwas näherzukommen.

Samstag, 27.4.

Noch immer stellt ein Studium für Arbeiterkinder eine beachtliche Hürde dar. Um diese zu überwinden und Ängste abzubauen, braucht es Mentor_innen. Die Hochschulgruppe ArbeiterKind.de Dresden organisiert deswegen am Samstag (10 bis 17 Uhr) einen Workshop im Kultur Forum Dresden, um studierte Arbeiterkinder im Mentoring anzuleiten. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. [UPDATE: Der Kurs wurde auf den 25. Mai verschoben.]

Um 11 Uhr wird auf dem Altmarkt der Maibaum aufgestellt und das Folkloretanzensemble Thea Maass, bestehend aus Wissenschaftler_innen und Studierenden der TU Dresden, tanzt seinen Bändertanz dazu.

Wer statt auf seinen Beinen lieber auf zwei Rädern unterwegs ist und wem da noch ein paar Teile fehlen, der findet vor der Scheune von 11 bis 18 Uhr einen Fahrradflohmarkt der offenen Fahrradgruppe Schleudergang. Standanmeldung und Besuch sind kostenfrei. Für Musik und Verpflegung ist gesorgt.

Sonntag, 28.4.

In Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste läuft derweil „Erbstücke“, ein Festival zu Erbe und Tradition in der zeitgenössischen Kunst. Am heutigen Sonntag gibt es u. a. Installationen, Filme, Führungen, Tanzaufführungen und mehr zu erleben. Der Eintritt ist zum Teil frei.

Text: Marie-Therese Greiner-Adam & Nadine Faust

Foto: Amac Garbe

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