Unsere Tipps der Woche

Der Herbst breitet seine Flügel über Dresden aus, doch da die Woche mit einem Feiertag beginnt, wird’s entspannter. In dieser Woche erwarten Euch viel Indie, viel Geschichte und eine Prise Ästhetik. Stürzt Euch ins Getümmel und beachtet die jeweiligen Regeln!

Montag, 31.10.

Im Kunstgewerbemuseum im Schloss Pillnitz könnt Ihr noch heute von 10 bis 17 Uhr zwei Sonderausstellungen genießen: German Design Graduates Show 2022 zeigt die Produkt-Designer:innen von morgen. Dabei geht es nicht nur um Schönheit, sondern auch um Nachhaltigkeit und wie die Gesellschaft ein Stück besser gemacht werden kann. Ob Innovation oder Zirkulation – es wird anregend. Ein Relikt kurz vor der Vergangenheit zeigt Spoon Archaeology. Peter Eckart und Kai Linke haben Plastikgeschirr wie archäologische Funde inszeniert und werfen die Frage auf, was mit der Gesellschaft passiert, wenn sie auf das Symbol für Konsum und Vergänglichkeit verzichten muss. Wenn sie sich auf neue Materialien und eine Veränderung der Esskultur einstellen muss.

Musik und Video treffen ab 21 Uhr im Hole of Fame (Königsbrücker Straße 39) aufeinander. In der Reihe „Audiovisuelles Nachtcafé“ sind zwei Künstler mit interessanter Biografie zu Gast: Demian Kappenstein ist Absolvent der Hochschule für Musik Dresden im Bereich Schlagzeug und hat u. a. für verschiedene Theater Musik komponiert. Dominic Kießling hat an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Industriedesign studiert und erschafft u. a. Skulpturen aus recyceltem Plastik und Videos für verschiedene Projekte. Zur Liveperformance des Videos improvisiert der Musiker und erschafft eine Atmosphäre, in der man sich verlieren kann. Eintritt frei, Spenden willkommen.

Dienstag, 1.11.

Freund:innen des Jazz finden sich ab 20 Uhr im Blue Note (Görlitzer Straße 2b) ein. In der Reihe „Blue Notes at the Blue Note“ improvisiert der Kontrabassist und Bassgitarrist Niklas Lukassen mit wechselnden Musiker:innen und kreiert im kleinen Club große Kunst. Heute dabei sind Lorenz Kallhuber, der u. a. am Berliner Jazz Institut studiert und seitdem in aller Welt Konzerte mit namhaften Künstler:innen gespielt hat. Kiki Manders wiederum wurde im niederländischen Venlo geboren und hat u. a. Jazzgesang in Amsterdam und Poetry und Improvisation in New York studiert. Derzeit lehrt sie an der Hochschule für Musik Dresden. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Mittwoch, 2.11.

Sport ist für viele Menschen mehr als Bewegung: Er hilft Stress abzubauen und stärkt das Selbstwertgefühl. Doch wie können Menschen mit Behinderung besser teilhaben am Breiten- und Spitzensport? Das diskutieren ab 18 Uhr in der Dreikönigskirche (Hauptstraße 23) verschiedene Menschen bei „Auf die Plätze, fertig, los? Sport, Sportverbände und Inklusion von Menschen mit Behinderung in Sachsen“. Sowohl der Inklusionsbeauftragte des Freistaates Sachsen als auch Sportler:innen werden anwesend sein. Um Anmeldung wird gebeten per Mail an kerstin.dreyer@evlks.de.

Der Fotograf Ingolf Thiel wurde nur 42 Jahre alt und war doch einer der bedeutendsten Künstler:innen der 80er Jahre. Das Multitalent war u. a. Tänzer, Kostümbildner und Schauspieler, und das Bedürfnis, Kunst in ihrer Gesamtheit abzubilden, spiegelt sich in seinen Werken. Sie sind laut, bunt und lebendig, sie scheinen die Betrachter:innen ins Bild hinzuziehen und zum Gespräch einzuladen. Die SLUB Dresden eröffnet heute die Ausstellung „Moderne Gefühle. Fotografien von Ingolf Thiel“ mit Bildern der Jahre 1975 bis 1985. Ab 19 Uhr sprechen die Generaldirektorin der SLUB Dresden, Katrin Stump, die Journalistin Ulla Rogalski und die Kurator:innen Jens Bove und Simone Fleischer.

Donnerstag, 3.11.

Euch in Herzschmerz suhlen, darüber lachen und gereinigt nach Hause gehen, das könnt Ihr bei der Lesung des Buches „Haha Heartbreak“ der Berliner Autorin Olivia Kuderewski. Auf 160 Seiten knallen Metaphern, werden Herzen zertreten und neu zusammengesetzt, wird Schmerz zelebriert und in den Himmel geschossen wie Feuerwerk. Los geht es um 20 Uhr im Blechschloss auf der Alaunstraße 36. Karten gibt es an der Abendkasse zum frei wählbaren Preis von fünf bis 15 Euro.

Gepflegten Gitarrenrock aus Leipzig gibt’s bei ME ON MONDAY im Club Bärenzwinger (Brühlscher Garten 1). Ab 20 Uhr versprechen die fünf Künstler gute Laune bei englischer Musik. Mitwippen, abrocken und das Trinken nicht vergessen! Karten gibt’s an der Abendkasse für zehn Euro, acht Euro ermäßigt.

Mit queerer Historie beschäftigt sich die Buchvorstellung im Zentrum für Baukultur (Schlossstraße 2 – Zugang über Galeriestraße). Im Werk „Schwule Architekten – Gay Architects“ beleuchten die Historiker Wolfgang Voigt und Uwe Bresan ab 19 Uhr 41 Biografien schwuler Künstler und fördern Erstaunliches zu Tage. Der Eintritt ist kostenlos.

Bereits seit zwölf Jahren beglückt das Festival Sound of Bronkow Con­nais­seur:innen des gepflegten Singer-Songwriter-Folk-Pops mit kleinen Konzerten großer Künstler:innen. Diesmal nicht im Societaetstheater, sondern im Zentralwerk (Riesaer Straße 32). Drei Tage lang könnt Ihr u. a. THE DÜSSELDORF DÜSTERBOYS, POM und NICHTSEATTLE zelebrieren. Tagestickets kosten 25 Euro (Freitag und Samstag) bzw. 20 Euro (Sonntag), das ganze Festival könnt Ihr für 45 Euro erleben.

Hochschulhistorie hören könnt Ihr heute beim Salon Hochschulbau in der DDR und an der TU Dresden vor 1989 ab 16.30 Uhr in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau (Helmholtzstraße 9). Der Vortrag von Dipl.-Ing. Hannelore König, ehemals Planungsmitarbeiterin TU-Projekt im DDR-Hochschulbau, und Ulf Zimmermann, Architekt der Neuen Mensa, zeigt, wie Kunst entsteht und welche Faktoren dafür wichtig sind. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „System und Revision. Der Kunstbesitz der TU Dresden. #3 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1970er- und 1980er-Jahren“ statt.

Freitag, 4.11.

Im Rahmen der Jüdischen Woche könnt Ihr einem Gottesdienst in der Neuen Synagoge (Hasenberg 1) lauschen. Ab 18.30 Uhr genießt Ihr nicht nur einen architektonisch interessanten Bau, sondern auch ein Stück jüdische Kultur. Um Anmeldung per Telefon 0351 6560710 wird gebeten.

Freund:innen japanischer Kultur kommen bei der Animenacht in der Zentralbibliothek (Schlossstraße 2) auf ihre Kosten. Geboten werden neben dem Film „Josi, der Tiger und die Fische“ Performances verschiedener Tanzgruppen, Präsentationen von Vereinen, ein Perückenworkshop und eine Origami- und Go-Ecke. Los geht es um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet zwei Euro.

In düsteren Studierendenwohnheimen lauern schaurige Bilder und scheue Künstler:innen. Und eine Ausstellung im Entstehen. Bei Kunst im Keller im Club Countdown (Güntzstraße 22) darf ab 20 Uhr geplaudert, getrunken und gefachsimpelt werden. Bringt ein Bild mit oder kauft eines von bekannten und unbekannten Dresdner Künstler:innen!

Im Theaterhaus Rudi (Fechnerstraße 2a) findet an diesen Wochenende das 37. Internationale Pantomime Theater Festival statt. Neben Workshops gibt es Darbietungen von Künstler:innen aus Spanien, Frankreich, Tschechien, Russland, Indien und Deutschland. Dabei sind u. a. Sara Mangano und Pierre-Yves Massip, die ab 20 Uhr in „Les Aimants“ die schönen, sinnlichen und problematischen Seiten der Liebe beleuchten. Karten kosten im Vorverkauf 17,70 Euro, ermäßigt 14,40 Euro.

Zu Indie abtanzen könnt Ihr ab 22 Uhr in der Groovestation (Katharinenstraße 11-13). DJ !MAUF präsentiert die besten Hits von PANIC AT THE DISCO, ANNENMAYKANTEREIT und anderen Perlen. Karten kosten an der Abendkasse fünf Euro.

Samstag, 5.11.

Netzwerken und den nächsten Job ergattern könnt Ihr heute im Verkehrsmuseum (Augustusstraße 1). Beim Karrieretag gibt es nicht nur freien Eintritt in die Ausstellungen, sondern auch einige namhafte Unternehmen, die sich präsentieren, wie z. B. die Deutsche Bahn AG, die IHK und die Mitteldeutsche Flughaften AG. Los geht es um 10 Uhr.

Einen Perspektivwechsel erleben könnt Ihr heute um 20 Uhr im Konzertsaal der Hochschule für Musik (Wettiner Platz/Schützengasse 29). Statt im Zuschauerrang sitzt Ihr im Chor und die Instrumente pausieren gerade. Für diese Stimmung zwischen Abwarten und Weiterspielen haben die Künstler:innen unter der Leitung von Prof. Manos Tsangaris „Briefmarkenopern“ komponiert und inszeniert. Angelehnt an Heinrich Schütz erfüllen sie einen Raum, dessen Zukunft im Entstehen ist. Der Eintritt ist frei.

Kontakte knüpfen und Kleinkunst auf Englisch und Deutsch genießen, das könnt Ihr heute bei der Open Stage im Café Story (Wormser Straße 30). Ab 20 Uhr bringen Euch die Künstler:innen mit Gitarre, Stimme und viel Herzblut zum Mitwippen. Außerdem gibt’s leckeren Kuchen und herzhafte Snacks.

In der Mora Bar (Louisenstraße 77) wird’s ab 20 Uhr gruselig. Die International Halloween Night steht an und versüßt und versaut Euch den Abend mit leckeren Candys und Cocktails. Außerdem wird das beste Kostüm prämiert. Der Eintritt ist frei, wird aber nur mit Kostüm gewehrt.

Sonntag, 6.11.

Ausstellungen mit Extra gibt es heute im Hygiene-Museum (Lingnerplatz 1). Beim Museumssonntag für alle bekommt Ihr von 10 bis 18 Uhr ein buntes Begleitprogramm: Im Foyer könnt Ihr Euch mit einer Glasfigur fotografieren, gegen eine Künstliche Intelligenz spielen oder das Lügen üben. In den einzelnen Ausstellungen gibt es ebenfalls Mitmachaktionen und Führungen. Der Eintritt ins Museum beträgt zehn Euro normal, fünf Euro ermäßigt, die Mitmachaktionen sind kostenlos.

Im Festspielhaus Hellerau (Karl-Liebknecht-Straße 56) könnt Ihr ab 11 Uhr ein Frühstück genießen und dabei ein Konzert hören. Und einen Musiker kennenlernen. Hauptfigur ist der belgische Komponist und Performer Stefan Prins, der u. a. das Hybrid Music Lab an der Hochschule für Musik Dresden leitet. Gespielt werden z. B. „Hände ohne Orte“ und „Fremdkörper #1“. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Festivals 4:3 Kammermusik Neu statt. Karten kosten 21 Euro normal, 17 Euro ermäßigt.

Einen Abend im Zeichen einer Farbe erleben könnt Ihr am Studierendentheater Die Bühne. Ab 20.15 Uhr inszeniert Melanie Lange die Farbe Blau. Marie Hahn, Matthias Held, Clemens Mart und Amina Widmaier geben sich dem Rausch der Gefühle hin. Glück, Freude, Trauer: All diese Emotionen spürt man, wenn man verlassen wird. Oder freut man sich darüber, etwas zu spüren? Wo liegt die Grenze zwischen dem Sinn im Erleben und dem harten Boden des Frusts? Vier Spieler:innen loten eine Farbe aus und das Ergebnis seht Ihr für sechs Euro normal, drei Euro ermäßigt.

Text: Vivian Herzog

Foto: Amac Garbe

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