8 Tipps für den Sommer

Keine Lust auf überfüllte Eiscafés und dreckige Liegewiesen? Mit diesen acht Insider-Tipps kann diesen Sommer nichts schiefgehen.

Wie Gott in … Dresden

Der Weg zum Glück ist kurz und schmerzhaft. 182 steile Stufen liegen zwischen Elberadweg und dem kleinen bewirtschafteten Weinberg am Schloss Albrechtsberg von Winzer Lutz Müller zwischen Saloppe und volkstümlicher Biergarten-Atmosphäre am Lingnerschloss. Doch ist man einmal oben, wird alle Schinderei nichts und nichtig. Hier ist der Flammkuchen holzofenfrisch, der Wein gülden und die Atmosphäre entsprechend entspannt. Doch einen Haken hat das Glück: Es ist verdammt populär. Sonntagnachmittag bekommt man gerne mal die Flammkuchen-Nummer 100, wenn grade die 20 im Ofen ist. Tröstet man sich halt mit Wein und Freunden. Und wenn einem endlich der Duft des eigenen Flammkuchens entgegenkommt, versteht man endlich, was es sein soll, dieses Carpe Diem.

 Kleinod ohne Geldnot

Das Semesterticket ist der Schlüssel. Wenn schon nicht zur Welt, dann zumindest zur Oberlausitz. Man nehme den Zug gen Zittau, verlasse ihn in Eibau und überlege, ob man nun Fuß, Bus oder Rad nimmt, um die sieben Kilometer nach Obercunnersdorf, auch genannt Ober-C, zurückzulegen. Ist dies gemeistert, findet man sich in einem äußerst pittoresken Dorf wieder, dessen Umgebindehäuser sich in puncto Alter und Niedlichkeit gegenseitig überbieten. Nun hat man die Wahl: Entweder man bezwingt erst den 583 Meter hohen Hausberg Kottmar, oder man verzichtet auf die Plackerei und frönt dem schönen Leben mit kunstvollen Torten im Café Brumme. Erst das Vergnügen, die Arbeit kann warten.

Text: Luise Martha Anter

 

Über den Wipfeln

Was wäre der Sommer ohne die Zusammenkunft mit Freunden in der Natur? Wohl nichts. Daher sei auf eine besonders schöne Möglichkeit des Vergnügens in Gemeinschaft verwiesen – der Hochseilgarten in der Dresdner Heide. Selbst bei größter Hitze ist es mitten in der Heide angenehm warm, aber der sich Kletterwald nennende Vergnügungspark macht selbst bei schlechtem Wetter große Freude. Auf insgesamt neun Parcours ist – wirklich! – für fast alle Menschen, egal ob groß oder klein, etwas dabei. Selbst für jene, die nicht so geschickt im Balancieren, Schweben, Seiltanzen und Hangeln sind, gibt es immer auch einfachere Ausweichmöglichkeiten. Bei einigen Parcours ist tatsächlich Mut gefordert – auch wenn man natürlich immer gesichert ist. Besonders zu empfehlen ist Parcours 6: Dort kann man mit der längsten Seilbahn 136 Meter hinabrasen. Und wer schon immer mal Tarzan nachfühlen wollte, der möge Parcours 9 ausprobieren. Wo kann man denn sonst in Dresden mit einer Liane große Schluchten überwinden?

Über der reißenden Masse

Mein Lieblingsort in Dresden ist der Grünzug Weißeritz. Beginnend in der Nähe des World Trade Centers schlängelt sich diese „grüne Lunge“ über die Friedrichstadt und Löbtau bis nach Plauen. Da der Rad-und Fußweg peu á peu ausgebaut wird, soll er irgendwann bis zum Bienert-Wanderweg im Plauenschen Grund führen. Den Grünzug Weißeritz machen mehrere Sachen besonders attraktiv: Neben Rad- und Fußweg ist es so weit das Auge reicht grün und verwildert. An einigen Stellen kann man zudem die Weißeritz, Sorbisch für „wildes Wasser“, von oben beobachten. Trägt sie bei mäßigen Hochwasser viel Masse mit sich, ist das ein besonders imposantes Schauspiel. Auf der ungefähr zwei Kilometer langen Strecke zwischen Friedrichstadt und Löbtau gibt es zudem einen Spielplatz, einen Skatepark, eine Seilbahn und wirklich fantastische Liegestühle aus Holz zu entdecken. Bei angenehmer Wärme gibt es kaum etwas Schöneres als mit einem Buch auf den breiten Liegestühlen zu liegen und nebenbei die Weißeritz vorbeirauschen zu lassen. Hat man sich genug ausgeruht und schlendert weiter gen Löbtau, sind sogar noch einige Informationstafeln zu finden. Den Fluss säumte nämlich vor langer Zeit mal eindrucksvolle Industriekultur. Angekommen im Plauenschen Grund ist diese sogar noch hautnah zu entdecken.

Text: Martin Linke

 

Oase mit Aussicht in Plauen

Lust auf Sächsische Schweiz, aber keine Zeit für eine Dreiviertelstunde Zugfahren? Auf in den Dresdner Stadtteil Plauen! Neben gemütlicher Dorfatmosphäre und einem Bürgerbüro, in dem man gefühlt halb so lang warten muss wie in allen anderen, hat Plauen nämlich noch etwas anderes zu bieten: Felsformationen und eine Aussicht, die es beinahe mit dem Elbsandsteingebirge aufnehmen kann. Um an diesen magischen Ort zu kommen, nimmt man einen Feldweg, der auf Höhe des Plauener Gymnasiums von der Schleiermacherstraße abgeht. Wer will, kann dann sogar bis zum Aussichtsturm, den „Hohen Stein“, laufen – für gemütliches Beisammensein mit Hängematte, Eis und alten oder neuen Freunden ist jedoch auch der große Park davor zu empfehlen.

Natur pur beim Boofen

Nachts direkt unterm Sternenhimmel einschlafen und morgens von der Sonne und einem leichten Wind geweckt werden, irgendwo in der freien Natur … Das klingt nach etwas, das in Deutschland verboten ist. Aber nicht überall. In der Sächsischen Schweiz ist im Freien übernachten traditionell erlaubt, wenn auch nur an speziell dafür ausgeschriebenen Stellen, sogenannten Boofen. Klar, auch da gibt es einige Regeln: Offenes Feuer ist nicht erlaubt. Den eigenen Müll und wenn nötig auch den der Vorgänger mitzunehmen ist Ehrensache. Für die Wanderung zur Boofe sollte genügend Zeit eingeplant werden, denn die sind oft nicht ganz einfach zu finden – und wenn man Pech hat schon besetzt, wenn man endlich ankommt. Aber versprochen: Der Stress lohnt sich!

Text: Alisa Sonntag

 

Dörfliche Idylle

Alle, die immer in einer „richtigen“ Großstadt gewohnt haben oder dort aufgewachsen sind, werden folgenden Absatz belächeln. Die sächsische Hauptstadt ist natürlich um Welten provinzieller als ein Berlin oder Hamburg. Und dennoch kann man sich hier manchmal genauso verloren fühlen, auch hier rast der Alltag manchmal nur so an einem vorbei. Menschen begegnen, aber sehen sich oft nicht. Deshalb ist es so schön, dass Dresden viele versteckte Gässchen, Hinterhöfe, Viertel hat, die scheinbar abseits der Hektik existieren. Nichts ist schöner, als an einem sonnigen Sonntagnachmittag durch die Gartenstadt, durch Loschwitz oder Laubegast zu wandeln und fernab von Semperoper und Frauenkirche das charmante, dörfliche Dresden zu genießen, tief einzuatmen. Der Alltag holt einen schnell genug wieder ein …

Golf für Arme

In Dresden gibt es gefühlt hunderttausend Sehenswürdigkeiten. Aber irgendwann ist es so weit und alle Freund_innen und Verwandten haben einen besucht. Spätestens nach dem zweiten Besuch hat zum Glück auch niemand mehr Lust auf Zwingertouren und die Alten Meister. Dann kann man zu den entspannten Dingen des Lebens übergehen. Immer wieder spaßig ist das Minigolfen im Großen Garten – Sport ist es nicht gerade, deshalb auch für faule Eltern und kleine Geschwister geeignet. Und neben dem klassischen Minigolf kann man dort auch Pit-Pat – eine Mischung aus Billard und Minigolf – spielen. Die Preise sind sehr überschaubar und der Platz ist auch bei sonnigem Wetter meistens nicht allzu voll.

Text: Marie-Therese Greiner-Adam

Foto: Amac Garbe

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