Was bleibt vom Kinojahr 2024 in Erinnerung? Wir lassen zehn unserer Lieblingsfilme noch einmal Revue passieren und geben schon mal einen Miniausblick aufs laufende Kinojahr. Tipp: Auch der eine oder andere Film des vergangenen Jahres läuft noch im Kino.
The Zone of Interest
Regie: Jonathan Glazer; Besuchszahlen: 880.438 – Platz 19 der in Deutschland geschauten Filme 2024 laut insidekino.de
Es ist großartig, dass dieser Film von beinahe einer Million Zuschauer:innen auf großer Leinwand gesehen wurde. „The Zone of Interest“ ist wahrlich kein leichter Film und kommt mit hohem formalem Anspruch daher. Zudem sollte er im Sinne des Regisseurs Jonathan Glazer angesichts der behandelten Thematik ursprünglich kaum mit Bildmaterial beworben werden. Umso wichtiger, dass sein Ruf offensichtlich dennoch die Runde gemacht hat, denn er verkörpert eine bis dato nie dagewesene filmische Annäherung an die unsäglichen Verbrechen des Holocaust – und vor allem an die Banalität des Bösen, welche letztlich deren Grundlage war. Mit einer ungewöhnlich direkten Kameraarbeit und einer hochkomplexen Tonebene, beinahe ein eigenständiges Werk in sich, schließt einen diese Erzählung über Rudolf Höß, den damaligen Lagerkommandanten des KZ Auschwitz, und dessen Familie nachhaltig in ihren Bann.
Im Gegensatz zu anderen filmischen Ansätzen an dieses Thema lässt „The Zone of Interest“ keinerlei Distanzierung zu. Das Gezeigte mag auf Ereignisse in der Vergangenheit verweisen, aber die Schlussfolgerungen daraus betreffen uns unbedingt im Hier und Jetzt und auch in Zukunft.
Poor Things
Regie: Yorgos Lanthimos; Besuchszahlen: 592.093 – Platz 38
Ein weiterer, auf mehreren Ebenen eigenwilliger und ungewöhnlicher Film, welcher dennoch ein breiteres Kinopublikum erreichen konnte. „Poor Things“ entführt uns in eine komische, der Realität entrückte Welt, welche mitunter an die klassischen schwarz-weißen Horrorfilme des Hollywood der 1930er Jahre erinnert. An anderer Stelle erinnert der Film wiederum an die quietschbunte Fantastik eines Terry Gilliam, beispielsweise an jene in „Brazil“. Erzählt wird die emanzipatorische Geschichte von Bella Baxter (großartig: Emma Stone), welche – auf höchst fragwürdige Weise durch ihren wissenschaftlichen Vater Godwin (Willem Dafoe) (wieder-)erweckt – in die weite Welt hinauszieht, um diesem abstrusen Ding namens Leben auf die Schliche zu kommen.
In „Poor Things“ feuert Regisseur Yorgos Lanthimos, eigentlich für seine nahezu emotionslose Schauspielarbeit bekannt, ein wahres Feuerwerk der dargestellten Gefühle ab, was den besonderen Reiz dieses Films ausmacht – und wodurch bei allen düsteren Untertönen auch viel Komik entsteht.
Auf trockenen Gräsern
Regie: Nuri Bilge Ceylan; Besuchszahlen: –
Dieser Film könnte problemlos mit einem Preis für die unsympathischste filmische Hauptfigur des Jahres ausgezeichnet werden. Die Handlung von „Auf trockenen Gräsern“ entspinnt sich um Samet (Deniz Celiloğlu), welcher an einer Dorfschule inmitten der türkischen Provinz Kunst unterrichtet, eigentlich alles um sich herum verachtet und sich auch dementsprechend verhält. Dass der Film es dennoch schafft, sich dieser sperrigen Figur auf fesselnde Weise zu nähern und in ihren Panzer der Verachtung einzudringen, ist eine wahre Glanzleistung und der ruhigen, sicheren Inszenierung von Regisseur Nuri Bilge Ceylan zu verdanken. Dadurch wird dieses Porträt von Samet zu einer faszinierenden Charakterstudie, welche persönliche Abgründe aufrichtig entblößt und gerade dadurch Grundehrliches über Menschlichkeit im Allgemeinen zu Tage fördert.
Challengers
Regie: Luca Guadagnino; Besuchszahlen: 397.587 – Platz 46
Ein Film wie das unterhaltsamste Tennismatch aller Zeiten – ein Vergleich, der natürlich nur Sinn macht, wenn man diesen Sport überhaupt unterhaltsam findet. Aber selbst wenn nicht, weiß „Challengers“ auch rein filmisch einiges zu bieten. Die Tennisprofis Tashi (Zendaya), Patrick (Josh O‘Connor) und Art (Mike Faist) geraten schon im jungen Alter aneinander und kommen von da an nicht mehr voneinander los. Ein ständiger Schlagabtausch aus gegenseitiger Anziehung und Abneigung, Liebe und Rivalität entspinnt sich, alles getragen von einer spürbaren sexuellen Spannung, einer entfesselten Kamera und dem treibenden Soundtrack von Trent Raznor und Atticus Ross.
Interessant ist dabei, dass die Geschichte dieses Trios im Film nicht einfach linear erzählt wird, sondern in Form eines komplexen Wechselspiels zwischen filmischer Gegenwart und Rückblenden. Dieser Ansatz hätte leicht verwirrend ausfallen können, ist in „Challengers“ aber handwerklich herausragend gelungen, hält den Spannungsbogen über die gesamte Laufzeit aufrecht und spiegelt zugleich das grundlegende Hin und Her im Tennissport selbst symbolisch wider. Spiel, Satz und Sieg auf ganzer Linie! (Carl Lehmann)
Die Missetäter
Regie: Rodrigo Moreno; Besuchszahlen: –
Argentinien ist ein Land, das permanent am wirtschaftlichen Abgrund balanciert. Häufig droht der Absturz – mit brutalen sozialen Folgen. Das weiß natürlich auch der Bankangestellte Morán. Um sich zumindest etwas Sicherheit zu verschaffen und einen bescheidenen Ruhestand zu finanzieren, beschließt er, seinem Arbeitgeber 650.000 Dollar zu stehlen, dann zu gestehen und eine annehmbare Gefängnisstrafe abzusitzen, während sein Kollege Román das Geld aufbewahrt. Es ist fast müßig zu erwähnen, dass diese clevere Prämisse von unerwarteten Wendungen torpediert wird und Risse bekommt.
Dass die beiden Protagonisten Román und Morán heißen, ist kein Zufall. Rodrigo Morenos sechster Film arbeitet geschickt mit Spiegelungen und Dopplungen. Dabei verbindet er auf brilliante Weise Elemente des Genres des „Heist“-Films mit der Filmbewegung des „Neuen argentinischen Kinos“ („Nuevo Cine Argentino“) und blickt zudem in die Filmgeschichte zurück. „Apenas un Delincuente“ heißt ein Film Noir (Hugo Fregonese, 1949), der direkt zitiert wird. Der mitunter schelmische Humor ist das Verbindungselement zu anderen Trickster-Geschichten aus Argentinien, wie etwa Fabián Bielinskys „Nueve Reinas“ (2000). Die epische Erzählweise hat „Los Delincuentes“, wie der Film im Original heißt, mit den Meisterwerken der Produktionsfirma El Pampero Cine wie etwa „Trenque Lauquen“ (Laura Citarella, 2022) oder „La Flor“ (Mariano Llinás, 2018) gemeinsam, die ebenfalls in Deutschland in den Kinos zu sehen waren.
Der Filmkritiker David Jenkins (Little White Lies) schreibt, dass die Zuschauer*innen in Rodrigo Morenos Film miterleben können, wie sich eine düstere Dostojewski-Geschichte über Schuldgefühle und moralische Verdorbenheit in etwas Hoffnungsvolles und Erhabenes verwandelt. Das ist richtig: Was als Film-Noir-Narrativ beginnt, verwandelt sich in etwas Überschwängliches, eine poetische Reflexion über Freiheit, Identität und die Absurdität des Alltags. Trotz seiner tiefen Verbundenheit zur (argentinischen) Filmgeschichte ist „Los Delincuentes“ eine einzigartige bahnbrechende Odyssee.
Die Siedler
Regie: Felipe Gálvez Haberle; Besuchszahlen: –
Im Jahr 1901 ist das chilenische Patagonien ein Land, das noch darauf wartet, „zivilisatorisch erschlossen“ zu werden. Dieser Auffassung ist zumindest der Großgrundbesitzer José Menéndez, der vor allem seine enormen Ländereien schützen will. Er entsendet eine Expedition: Drei Männer, allesamt als Scharfschützen bekannt, sollen den Weg dafür mit Gewalt freimachen. Unterstützung bekommt Menéndez von der Regierung. Für diese ist für den Traum einer großen Nation kein Preis zu hoch – vor allem, wenn die indigene Bevölkerung ihn zu zahlen hat. Die Expedition besteht aus einem skrupellosen schottischen Soldaten, einem texanischen Cowboy und einem einheimischen Mestizen. Das Misstrauen untereinander ist groß, Verrat liegt in der Luft. Die innere Wildnis der Protagonisten vergiftet die Schönheit der Natur.
Felipe Gálvez beleuchtet ein verdrängtes Kapitel in der Geschichte Chiles. „Los Colonos“ (OT) zeigt die dunklen Seiten der Nationenwerdung in Lateinamerika und die ungezügelte physische, politische und ökonomische Gewalt in der Epoche der Kolonialisierung. Ein beeindruckendes Regiedebüt, das sich Neo-Western-Filme wie Kelly Reichardts „Meek‘s Cutoff“, Lisandro Alonsos „Jauja“ oder Lucrecia Martels „Zama“ zum Vorbild nimmt. Felipe Gálvez kann dabei auf einen großartigen Cast zurückgreifen, wie den gewohnt charismatischen Alfredo Castro, der Menéndez verkörpert, den es übrigens tatsächlich gab und der als „König des weißen Goldes“ in die offizielle Geschichtsschreibung einging. (Sven Pötting)
Emilia Pérez
Regie: Jacques Audiard; Besuchszahlen: 162.196 – Platz 74
Ganze 13 Oscarnominierungen kann „Emilia Pérez“ verbuchen, womit es nicht nur die am häufigsten nominierte nicht-englischsprachige Produktion in der Geschichte der Oscarverleihung ist, sondern mit Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón wurde auch die erste offen transgeschlechtliche Schauspielerin in einer Darstellerkategorie berücksichtigt. Und damit wird schon der Inhalt des Films angeteasert.
In Kürze: Der mexikanische Kartellboss Manitas del Monte will aussteigen aus dem ewigen Hamsterrad aus Tod und Gewalt. Doch nicht nur das, denn er will auch eine Frau sein. Dabei soll die Anwältin Rita helfen, die selbst im Hamsterrad aus Korruption sitzt. Beide Ausstiege gelingen und die Frauen sehen sich erst nach Jahren wieder. Nun hat Emilia, wie Manitas als Frau heißt, eine neue Aufgabe für Rita …
Der französische Regisseur Jacques Audiard verbindet diese gegensätzlichen Themen mit dem Genre des Musicals, was wunderbar aufgeht. Die Entstehung des Films ähnelte wohl sogar eher der Genese einer Oper als der eines Films; der Streifen wurde größtenteils auf einer Soundstage in Paris gedreht. Für das Ergebnis bekam Audiard in Cannes 2024 den Preis der Jury, während das Schauspielerinnenensemble Karla Sofía Gascón, Zoe Saldaña, Selena Gomez und Adriana Paz den Preis für die beste Darstellerin zugesprochen bekam. Saldaña und Gomez hat man selten so kraftvoll gesehen und der musikalische Rhythmus des Films bleibt auch nach dem Verlassen des Kinosaals im Ohr – wo der Film in Dresden derzeit noch zu sehen ist. Über 80 Filmpreise konnte „Emilia Pérez“ bisher absahnen, war für mehr als 250 nominiert. Ein echtes Kinoerlebnis, wie es schon lange keins mehr gegeben hat.
Love Lies Bleeding
Regie: Rose Glass; Besuchszahlen: 100.405 – Platz 122
Eine kleine Stadt irgendwo in New Mexico, ein verstaubtes Gym und überkochende Gefühle. Dazu eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung, der Einsatz von Steroiden, häusliche Gewalt und der Vibe der späten 80er. Damit ist Rose Glass‘ Zweitwerk „Love Lies Bleeding“ schon umschrieben.
Im Zentrum steht Lou, die ihre Tage im Crater Gym absitzt und die verstopften Klos der Muckibude reinigt. Doch eines Tages bringt die Bodybuilderin Jackie neuen Schwung in ihr Leben. Jackie ist eigentlich auf der Durchreise nach Las Vegas, lässt sich von Lou aber zu einer Runde Steroide überreden. Die verleihen Jackie quasi Superkräfte – oder liegt es an der Liebe zu Lou?
Alles könnte so schön sein, gebe es nicht Lous gewalttätigen Schwager und ihren zwielichtigen Vater. Jede Menge Konfliktpotenzial, dem sich das Liebespaar mehr oder weniger blutig stellen muss. Die britische Regisseurin und Co-Autorin Rose Glass hat damit ein empowerndes Märchen geschaffen, das mal an Quentin Tarantino, mal an Yann Gonzalez erinnern lässt – die Vorliebe für Jimmy Somerville inklusive. Die Rolle der Lou hat sie dabei Kristen Stewart regelrecht auf den Leib geschrieben, die der Gangstertochter wider Willen ein facettenreiches Gesicht gibt und im langhaarigen Ed Harris einen würdigen Widersacher findet. Doch auch Sound und Look des Films spielen gewichtige Rollen und katapultieren uns ans Ende der 80er Jahre. Das ist alles in allem weibliche Selbstermächtigung pur. „Thelma & Louise“ waren vorgestern. Vorhang auf für Lou und Jackie!
Konklave
Regie: Edward Berger; Besuchszahlen: 742.116 – Platz 27
In letzter Zeit scheint der Filmscore wieder besondere Bedeutung zu erlangen. Auch der Originalsoundtrack von „Konklave“ ist derzeit in aller Ohren und wird für die dramatische Untermalung sämtlicher Fernsehformate genutzt. Und wie der von „Emilia Pérez“ ist er für einen Oscar nominiert – dabei hat ihn Komponist Volker Bertelmann erst 2023 für „Im Westen nichts Neues“ bekommen. Für sieben weitere Goldjungen ist „Konklave“ übrigens auch nominiert. Regisseur Edward Berger kann also an den Erfolg von „Im Westen nichts Neues“ anknüpfen.
Das Sujet ist freilich ein anderes: Der Papst ist gestorben. Das Konklave wird einberufen, ein neuer Papst muss gewählt werden. Kardinal Lawrence wurde mit der Durchführung betraut, obwohl er mit seinem Glauben hadert. Es soll im Verlauf des Konklaves kaum besser werden. Denn dass die katholische Kirche ein Ränkespiel allererster Güte bietet, scheint nicht weit hergeholt. Das Gerangel der Kardinäle beginnt jedenfalls und für Lawrence heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn es geht um wegweisende politische Weichenstellungen.
In Bergers Film, der auf der Romanvorlage von Robert Harris beruht, bildet die katholische Kirche eine Folie, auf der grundlegende Fragen und Probleme verhandelt werden. Vor allem gelingt den Filmemacher:innen eine spannende Charakterstudie, die in einen Thriller mündet. Dass das funktioniert, daran ist ein wirklich hervorragendes Ensemble beteiligt – allen voran Ralph Fiennes, Stanley Tucci, Isabella Rossellini und John Lithgow. Es ist aber auch das Team hinter der Kamera, das einen herausragenden Job macht. Zwar schießt der Film an der einen oder anderen Stelle über das Ziel hinaus, aber in seinen Grundfragen bleibt er konsequent. „Obwohl man von uns Schwestern erwartet, unsichtbar zu sein, hat Gott der Vater uns doch Augen und Ohren geschenkt“, sagt Isabella Rossellini in ihrer Rolle sinnbildlich. Und bringt danach den einen oder anderen Kardinal ins Wanken. Unterhaltsames Kino, das ebendort noch zu sehen ist.
Bei uns heisst sie Hanka
Regie: Grit Lemke; Besuchszahlen: –
Grit Lemkes Dokumentarfilm „Bei uns heisst sie Hanka“ fragt: Was ist Sorbisch? Also abseits von kunstvoll bearbeiteten Ostereiern, sorbischer Tracht und Osterreiter:innen. Wer nicht gerade eins der sechs Studienfächer am Institut für Sorabistik an der Universität Leipzig belegt oder zu den schätzungsweise 60.000 Menschen im Süden Brandenburgs und im Osten Sachsens gehört, die sich dem sorbischen Volk zugehörig fühlen, kann ihnen durch den Film nahekommen.
Regisseurin Grit Lemke wurde 1965 in Spremberg in der Niederlausitz geboren und wuchs in Hoyerswerda auf. Sorbischsein war lange etwas Entferntes, Nebulöses. Die eigenen Wurzeln: verdeckt. Wie sagt Lemke selbst in ihrem Film: „Manche Sprachen lernt man, um das Fremde zu verstehen.“ Und weiter auf Sorbisch: „Aber manchmal muss man eine Sprache lernen, um sich selbst zu verstehen.“
„Bei uns heisst sie Hanka“ ist eine Suche nach den eigenen Wurzeln und Identität. Eine Identität, die lange unterdrückt, regelrecht germanisiert wurde. Sorbisch zu sprechen ist also eine Suche, aber auch Selbstbestimmung, Emanzipation. Lemke begegnet dabei Menschen, die selbst nach der sorbischen Heimat suchen oder für sie einstehen. Allen voran die titelgebende Jurastudentin Hanka, die den Biobauern Ignac heiratet und durch ihn angeregt wird, die familiären Wurzeln zu erkunden. Zusammen mit ihrem Mann engagiert sie sich in der Sorbischen Volksvertretung. Untermalt werden die Beobachtungen und Gespräche von der sorbischen Landschaft: wogende Getreidefelder, zerklüftete Tagebauwelten, grüne Wälder. Vor allem aber unterlegt Lemke ihren Film mit modern interpretierten sorbischen Liedern. Das ergibt einen vielfältigen Einblick in Leben und Kultur eines Volkes, dessen Bräuche und Feste auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO stehen. (Nadine Faust)
Ausblick: Rumours
Regie: Guy Maddin, Evan Johnson, Galen Johnson; geplanter Kinostart: 17. April 2025
Cate Blanchett spielt die Hauptrolle in dieser delirierenden Satire über ein Treffen der politischen Führer*innen der G7-Staaten, das völlig aus dem Ruder läuft. In einem Schlosspark irgendwo in Sachsen sind sie so sehr damit beschäftigt, eine vorläufige Erklärung voller Plattitüden und Unsinn zu formulieren, um eine nicht näher benannte Krise zu adressieren, dass sie nicht bemerken, dass Kameras, Berater*innen und Personal verschwunden und sie auf sich allein gestellt sind. Sie irren durch den Park und offenbaren gnadenlos ihre individuellen Schwächen. Die Situation eskaliert, als sie unter anderem auf Zombie-Moorleichen und ein Riesenhirn treffen. Eine bizarre geopolitische Komödie über die drohende Apokalypse. Oder ist diese schon eingetreten? (Sven Pötting)
Texte: Carl Lehmann, Sven Pötting und Nadine Faust
Foto: Amac Garbe