Die zweite Märzwoche ist angebrochen, Kunst und Kultur erwachen aus ihrem Dornröschenschlaf und es darf gefeiert werden. Unsere Tipps wechseln Politik mit Engagement mit Zerstreuung und bereichern die nächsten sieben Tage.
Montag, 7.3.
Die Corona-Maßnahmen sind gelockert und die Studentenclubs geöffnet. Den Anfang macht der Club Traumtänzer (Budapester Straße 24a) ab 20 Uhr mit dem Werwölfeabend. In der urigen Atmosphäre des Clubs könnt Ihr Met trinken, an der Bar quatschen und bis in die Düsternis der Nacht hinein mystische Monster meucheln.
Dienstag, 8.3.
Heute ist der 111. Internationale Frauentag, an dem der Blick nicht nur auf (fehlende) Rechte für Frauen, sondern auch auf die Wahrnehmung des „Weiblichen“ gerichtet werden kann. Im Deutschen Hygiene-Museum findet dazu eine Online-Führung statt. Ansatzpunkt sind zehn Objekte aus der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“, anhand derer Rollen- und weibliche Körperbilder hinterfragt werden. Die Führung findet von 18.30 bis 19.30 Uhr statt und kostet fünf Euro.
Wer dagegen Bilder auf sich wirken lassen möchte, kann das von 9 bis 19 Uhr im Johannstädter Kulturtreff (Elisenstraße 35) tun. Die Künstlerin Ada Greifenhahn, die u. a. Bariton-Saxophon spielt und Poetry-Slam-Texte schreibt, hat für ihre Ausstellung über 50 Menschen in 31 Fotos festgehalten und beschäftigt sich in „Bodies“ mit Körperwahrnehmung und Bodyshaming. Die Ausstellung ist noch bis Ende April geöffnet, übernächste Woche gibt es ergänzend ein Jazz-Konzert.
Mittwoch, 9.3.
Die Lesebühne Sax Royal steht für amüsante Texte, über die man gut nachdenken kann, und für sympathische Lesende mit eigenem Stil. Neben Roman Israel, Michael Bittner, Max Rademann und Stefen Seyfarth hört Ihr heute auch den Bonner Autor Anselm Neft. Neft betreibt u. a. den Literaturpodcast Laxbrunch und hat zuletzt den Roman „Späte Kinder“ veröffentlicht. Los geht es um 20 Uhr in der Groovestation (Katharinenstraße 11-13). Karten kosten neun Euro normal, sieben Euro ermäßigt.
Filmfreund:innen können in Striesen die 7. Dresdner Stummfilmtage genießen. An verschiedenen Spielstätten werden Werke der 1910er bis 30er Jahre mit musikalischer Begleitung aufgeführt. Heute könnt Ihr um 20 Uhr den Klassiker „20.000 Meilen unter dem Meer“ im Emanuel-Goldberg-Saal der Technischen Sammlungen (Junghansstraße 1-3) sehen, am Freitag Buster Keatons „Verflixte Gastfreundschaft“ in der Versöhnungskirche Striesen (Schandauer Straße 35). Weitere Filme sowie die Eintrittspreise für die Spielstätten findet Ihr auf der Webseite.
Donnerstag, 10.3.
Braucht Dresden ein Jüdisches Museum? Diese Frage wird seit fast einem Jahr diskutiert. Ende April 2021 beschloss der Stadtrat, das Anliegen und mögliche Standorte zu prüfen. Im September griff das Stadtmuseum das Thema mit der Ausstellung „Rethinking Stadtgeschichte: Perspektiven jüdischer Geschichten und Gegenwarten“ auf und ergänzte es mit einer Essay-Serie auf seinem Blog. Dresdner Bürger:innen konnten sich über die Ausstellung und digitale Diskussionsrunden mit der Frage beschäftigen, ob das Museum benötigt wird und wie jüdisches Leben dort repräsentiert werden kann. Bei der heutigen offenen Diskussionsrunde sollen online ab 19 Uhr alle Fragen gestellt werden, die bisher noch nicht auf den Tisch kamen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Wie man einen Vulkanausbruch künstlerisch verarbeitet, zeigt der Schweizer Julian Charrière in „An Invitation to Disappear“ ab 18 Uhr im Festspielhaus Hellerau (Karl-Liebknecht-Straße 56). Die Installation verknüpft atmosphärische Bilder mit der Musik von Inland aka Ed Davenport und lässt Naturgewalten künstlerisch spürbar werden. Denn das Werk basiert auf dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1816, dessen Aschewolke bis nach Europa wirkte. Der Eintritt ist heute frei, aber mit Anmeldung.
Freitag, 11.3.
Wie kann die Universität nachhaltiger gestaltet werden? An welchen Stellen hapert es, sind Verbesserungen nötig? Bei der Zukunftswerkstatt zum Thema „Nachhaltige Uni“ könnt Ihr Euch einbringen und mitdiskutieren. Die Veranstaltung findet von 9.20 bis 14.30 Uhr online statt. Anmelden könnt Ihr Euch unter per Mail an greenoffice@tu-dresden.de.
Gelacht werden darf bei Reis Against The Spülmachine, einem Musik-Coverett-Duo aus Oldenburg und Buxtehude. Don Filippo und Onkel Hanke veröffentlichten 2017 ihr erstes Soloprogramm und begeisterten zuletzt mit dem Weihnachtshit „Gebäck“, einer Version des Beatles-Klassikers „Get Back“. Im Rahmen des Humorzone-Festvials könnt Ihr die beiden ab 20 Uhr in der Groovestation (Katharinenstraße 11-13) erleben. Karten kosten im Vorverkauf 21,50 Euro.
Samstag, 12.3.
Täglich werden politische Entscheidungen getroffen, die auch Kinder und Jugendliche betreffen. Doch sie können nur mitreden, nicht mitentscheiden. Die Initiative Jugendparlament Dresden möchte das ändern und lädt heute zum offenen Plenum im riesa efau (Wachsbleichstraße 4a) ein. Von 12.30 bis 15.30 Uhr darf jede:r diskutieren, wie Jugendliche auf Stadt- und/oder Stadtbezirksebene eingebunden werden können.
Sonntag, 13.3.
Italienisches Flair, Liebe und Migration im 20. Jahrhundert behandelt Arthur Millers „Ein Blick von der Brücke“, das Ihr in den Landesbühnen Sachsen in Radebeul (Meißner Straße 152) genießen könnt. In dem Drama geht es um einen Italiener in Amerika, der zwei italienische Bekannte bei sich aufnimmt, von denen sich einer in die Nichte verliebt. Im Spannungsfeld aus Zukunftsangst und Romantik kommt es zu Konflikten. Das Stück beginnt um 15 Uhr, Karten kosten zwischen 15 und 23 Euro.
Text: Vivian Herzog
Foto: Amac Garbe