Literaturtipp des Monats: Die Geschichtensammlerin

Die irische Autorin Evie Woods ist bekannt für ihre märchenhaften Geschichten an ungewöhnlichen Orten. Anfang Mai 2025 veröffentlichte der Adrian Wimmelverlag ihren neuen Roman „Die Geschichtensammlerin“, der genauso magisch und feenhaft ist – im wahrsten Sinne des Wortes.

Das „Gute Volk“

… oder auch Feen genannt, hat sich in die Köpfe der Menschen geschlichen. Sarah fliegt nach Irland und wohnt auf unbestimmte Zeit im Butler’s Cottage. Dort fällt ihr ein Tagebuch von vor 100 Jahren in die Hände. Die alten Zeilen wurden von Anna Butler geschrieben. Sie erzählt, wie sie Harold, einen amerikanischen Studenten, kennenlernt und ihm dabei hilft, die Menschen im Dorf über Feen zu befragen. Seine Studie hat er ebendiesem übernatürlichem Wesen gewidmet.

Am gleichen Ort gibt es das Thornwood House, das, wie es der Mythos erzählt, von Feen verzaubert wurde, weil für das Haus der Feenbaum gefällt wurde. Alle dort lebenden Menschen erfahren großes Unglück.

Wie Anna sich Harold anvertraut, so kann es auch Sarah gegenüber dem Sohn des Vermieters vom Butler‘s Cottage. Gegenseitig ermutigen sie sich, das Leben zu schätzen und die Trauer über Vergangenes zu bewältigen, statt es zu ignorieren.

Poesie trifft auf Magie

Es hat etwas Magisches, wie sich die Geschichten der unterschiedlichen Häuser, Stadtviertel und Familienstammbäume zu einem großen Ganzen entwickeln. Dorfälteste, Alteingesessene, Denker und Träumer erzählen ihre Geschichten. Wie Anna vor über 100 Jahren hört nun auch Sarah ihnen gebannt zu.

Evie Woods verstrickt große Themen wie Klassizismus, aber auch die kleinen alltäglichen Probleme in eine romantische Atmosphäre. Mit ihrem neuen Roman hat sie ein perfektes Buch zum Abschalten und Ablenken geschaffen. Liebe, Einsamkeit, Zugehörigkeit: Das alles spielt eine Rolle.

„Die Geschichtensammlerin“ ist keine klassische Fantasy, sondern vielmehr ein poetischer Gegenwartsroman. Wer Geschichten liebt, egal ob erfunden oder wahr, wird sich in diesem Buch zuhause fühlen.

Text: Alexandra Caspar

Foto: Amac Garbe

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