Lachen ist gesund – und baut Stress ab. Doch der neue Film mit und über Olaf Schubert ist keine Gagkanone, auch wenn der eine oder andere Lacher dabei ist.
Vielmehr geht Olaf Schubert auf Spurensuche. Er findet nämlich ein altes Tonband, auf dem seine Mutter zu hören ist – und Mick Jagger. Doch wie ist das möglich? Zwar arbeitete seine Mutter beim DDR-Jugendradio DT64, doch wie kam sie über die Grenze, um beim ersten Deutschland-Konzert der ROLLING STONES 1965 in Münster dabei zu sein?
Weil Vater Rolf mauert, folgen wir Schubert und seinem Kamerateam, das von Dresden aus fortan durch die ganze Bundesrepublik reist. Der Komiker trifft CITY-Sänger Toni Krahl oder auch den ehemaligen DDR-Kulturfunktionär Hartmut König. So vermischt sich Olafs ganz persönliche – und natürlich fiktive – Geschichte mit Zeitzeug:innen und Dokumenten, sodass sich am Ende nicht nur Olaf, sondern auch das Publikum die Frage stellt: Ist das Wunder im Pullunder vielleicht wirklich den Lenden des STONES-Frontmannes entsprungen? Eine gewisse Ähnlichkeit ist den beiden ja nicht abzusprechen.
Die Idee zum Film geht auf Drehbuchautorin und Regisseurin Heike Fink zurück. In ihrem fiktiven Dokumentarfilm verwebt sie die persönliche Ebene mit gesamtdeutscher Geschichte, wobei die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation derart verschwimmen, dass man sich mitunter fragend den Kopf kratzt. Vor allem ist das aber unterhaltsam und es menschelt, wenn Schubert nicht nur Gags abreißt, sondern auch den wichtigen Fragen des Lebens nachgeht. Wo komme ich her? Was macht das mit mir? Und wo führt es mich hin?
Schubert jedenfalls landet im geräumigen Bad eines Luxushotels. Und da ist er dann wieder, der typische Schubert-Humor. Aber Lachen ist ja gesund. Und es ist einfach schön, Dresden mal wieder im Kino zu sehen.
Text: Nadine Faust
Foto: © Neue Visionen Filmverleih