Brexit im Jazzclub, Sport in der Galerie, Schreiben mit Spaß: Wer Lust auf eine spannende Woche hat, der sollte jetzt sehr schnell weiterlesen.
Montag, 12.3.
Die Woche ist sportlich. Füße, graue Zellen, Kondition – an alles und jeden ist gedacht. Den Auftakt machen heute die Fingermuskeln: Beim 5. Schreibmarathon im Schreibzentrum der TU Dresden. Von heute an bis zum 16. März treffen sich jeden Tag zwischen 9 und 17 Uhr Leidensgenoss(inn)en, die gerade an Haus-, Seminar- oder (noch schlimmer!) Abschlussarbeiten sitzen. Kaffee und Tipps gibt’s vor Ort, den Laptop und die Materialien muss man mitbringen. Bitte anmelden: schreibzentrum@mailbox.tu-dresden.de!
Dienstag, 13.3.
Heute sind das erste Mal die Füße gefordert. Die müssen sich nämlich im stundenlangen Stehen üben, während ihre Besitzer im Projektraum Neue Galerie der Städtischen Galerie Dresden auf Wände starren. Dort stellen David Morgenstern und Winnie Seifert, Hegenbarth-Stipendiaten und Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste, ihre Bilder und Objektarbeiten aus. Der eine hinterfragt den gängigen Kunstbegriff, der andere nimmt den Betrachter mit expressiven Werken mit auf gedankliche Reisen.
Mittwoch, 14.3.
Abwechslung ist das A und O. Also sollte man den Vormittag in einer Boulder- oder Schwimmhalle verbringen, denn am Abend (19 Uhr) geht es in der SLUB wieder den grauen Zellen an den Kragen. Dieses Mal ist dafür der französische Philosoph Alain Badiou verantwortlich. Im Gespräch mit dem Verleger Peter Engelmann analysiert er Probleme der Demokratie und des Kapitalismus – und präsentiert seine Lösung: den Kommunismus.
Donnerstag, 15.3.
Sitzen ist Gift. Trotzdem bleibt es auch heute unvermeidlich: Vormittags (11 Uhr) stellt das Mercator Forum Demokratie und Migration (MIDEM) im von-Gerber-Bau der TU Dresden (Raum 013) eine Studie zum Thema Wohnsitzauflage vor – die nämlich will der Freistaat wieder einführen (Anmeldung per Mail: midem.anmeldung@mailbox.tu-dresden.de). Integrationsförderlich oder nicht? Bis 19 Uhr sollte man die Antwort auf diese Frage verarbeitet haben, denn dann wartet schon das nächste heikle Thema: der Brexit. Wie konnte es dazu kommen? Wie leben die Menschen damit? Wie geht es weiter? Diese Fragen beantwortet die langjährige Londoner ARD- und NDR-Korrespondentin Annette Dritter in ihrem Buch „London Calling“, aus dem sie im Jazzclub Tonne liest. Anmeldung auch hier erwünscht.
Freitag, 16.3.
Wichtigstes Gepäckstück heute: der Schrittzähler. Schließlich geht es auf die Leipziger Buchmesse. Dort schiebt man sich den lieben langen Tag durch überfüllte Messehallen, hört sich spannende Lesungen an, trinkt überteuerten Kaffee und kauft ebensolche Bücher. Am Ende wünscht man sich nichts sehnlicher, als einfach mit einem Buch am Strand zu liegen. Aber dabei macht man keine Schritte.
Samstag, 17.3.
Leipzig bleibt the place to be. Inhaber eines Mehrtagestickets treibt es heute noch einmal in die Hallen, die die Buchwelt bedeuten. Alle anderen genießen die frische Luft beim Leipziger parkrun im Volkspark Kleinzschocher: Jeden Samstag treffen sich auf der ganzen Welt Menschen in Parks, um gemeinsam fünf Kilometer zu laufen. Der einzige Gegner ist man selbst. Leipzig ist dabei, Dresden (noch) nicht.
Sonntag, 18.3.
Andere Städte haben auch schöne Läufe: In Dresden startet heute um 10 Uhr der Internationale Citylauf. Zehn schnelle Kilometer durch die Innenstadt, im Zielbereich das wohlverdiente (kostenlose!) alkoholfreie Bier: Klingt nach einem perfekten Start in den Tag. Zur Belohnung endet die Woche an der Elbe oder im Großen Garten, mit Picknick und – notfalls – Regenschirm. Aber wenn man den Frühling nicht anbettelt, dann kommt er nie.
Text: Luise Martha Anter
Foto: Amac Garbe