Prüfungszeit? Wird überbewertet. Diese Woche ist voller Philosophie und Politik, voller Kunst und Genuss. Man soll ja fürs Leben lernen.
Montag, 19.2.
Die Woche beginnt philosophisch: Gibt es sie, die eine, wahre, objektive Wirklichkeit? Diese Frage stellt man sich in der Galerie Alte Feuerwache in Dresden-Loschwitz. Dort läuft derzeit die Ausstellung „Irr.Rational“. Komplexe geometrische Formen verdeutlichen dem Betrachter, dass zwischen Sein und Schein oft mehr als ein Blatt Papier passt. Präsentiert werden Arbeiten des Geometers Albrecht Steffen. Ein Geometer ist übrigens ein Mathematiker, der sich mit Geometrie beschäftigt. Oder ein Vermessungsexperte. Aber wer weiß das schon.
Dienstag, 20.2.
Nachdem man der überfüllten SLUB gestern entfliehen konnte, steht heute die Rückkehr an. Aber keine Sorge, die Lernerei kann warten. Viel wichtiger ist es, sich ernsthaft zu bilden – dank der Wanderausstellung „Kommen, gehen, bleiben – Migrationsgeschichten aus Sachsen“, die Studierende der Geschichte an der TU Dresden unter Leitung des Historikers Dr. Sven Steinberg erarbeitet haben. Noch bis zum 28. Februar ist sie im Foyer der SLUB zu sehen. Wichtigste Botschaft: Migration ist der absolute Normalfall. Mit all der neuen Weisheit im Gepäck geht es am Abend in die GrooveStation: Ab 20 Uhr kann man dort LOTTA SLEEPS lauschen – Klarinette trifft E-Riffs.
Mittwoch, 21.02.
Auch wenn sich ein paar Buchstaben ändern, bleibt es politisch: Von der SLUB geht es heute in die SlpB. In der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung findet ab 18 Uhr der fünfte Teil der Vortragsreihe „Mitten in Europa“ statt, die sich mit der aktuellen Politik in den Visegrád-Staaten beschäftigt. Dieses Mal im Fokus: die Slowakei. Warum wehrt sich das Land so entschieden gegen Quoten für Asylbewerber? Wie arbeitet die Regierung, an der vier Parteien aus verschiedenen Lagern beteiligt sind? Politikwissenschaftlerin Oľga Gyárfášova von der Comenius-Universität Bratislava weiß Bescheid.
Donnerstag, 22.2.
„Do the right thing“: Das ist nicht nur das Motto dieser Woche, sondern auch ein Song der Soulband D/TROIT. Die Dänen klingen wie „ein wilder Zusammenschnitt aus rauchig-kratzigem Soul, dreckigem Funk und ungewaschenem Garage-Rock“ und sind in Skandinavien und England schon der große Hit. Zurzeit sind sie auf Deutschlandtour, heute Abend machen sie in der GrooveStation Halt (ab 20 Uhr).
Freitag, 23.2.
Heute Abend muss man sich zwischen zwei sehr verschiedenen Frauen entscheiden: TORI SPARKS und Maria Stuart. Erstere begeistert die Welt mit ihrer kraftvollen Musik, letztere verbessert die Welt mit Mut und Kampf. Erstere in der Dreikönigskirche (20 Uhr), letztere im Staatsschauspiel (19.30 Uhr). Schiller(n) oder nicht? Das ist hier die Frage.
Samstag, 24.2.
Eines ist sicher: Der gestrige Abend fordert seinen Tribut. Der Tag heute schont also Kopf und Geldbeutel, nur die Füße nicht. Es geht nämlich auf den Borsberg. Zum Rathaus Pillnitz bringt einen Bus Nummer 63. Von dort aus geht es zunächst zur Meixmühle, um dann den Aufstieg auf 361 Meter Höhe in Angriff zu nehmen. Zurück in Pillnitz kann man später noch durch den Schlosspark lustwandeln. Ganz schön fürstlich, so ein Samstag.
Sonntag, 25.2.
Weil der Tag gestern so ruhig war, wird’s heute stressig: Ab 10 Uhr schlägt man sich im Sprout Food auf der Rothenburger Straße beim Breakfast Club den Bauch mit Pancakes, Salat und Kuchen voll. Und weil es so schön war, geht es am Abend wieder in die GrooveStation. Zum Tatort. Neues dann nächste Woche.
Text: Luise Martha Anter
Foto: Amac Garbe