Campuskolumne

In der heutigen Campuskolumne geht es um ein fast schon banales Thema: Bücher lesen. Denn das habe ich kürzlich wieder für mich entdeckt. Klingt komisch, ist aber so. Als ich noch zur Schule ging, da war klar: Vor dem Schlafen wird gelesen, anders geht es gar nicht. So schaffte ich locker mindestens zwei Bücher pro Woche. Irgendwann hatte ich dann ein Smartphone und bald war das Buch nicht mehr so wichtig. Das Studium machte die Sache nicht besser. Wer jede Woche Unmengen an wissenschaftlichen Texten für Seminare, Vorlesungen und Referate lesen muss, dem vergeht die Lust auf lesen in der Freizeit recht schnell. Außerdem gibt es mit Netflix und Co. mehr als genug Angebote, mit denen sich hervorragend die Zeit totschlagen lässt.

Und so las und kaufte ich zwar hier und da mal ein Büchlein, aber die große Begeisterung kam nicht wieder auf. Oft kam ich nicht mal bis zum Ende, weil ich mich nach zwei Wochen Lesepause nicht mehr daran erinnern konnte, was bisher passiert war. Bis mir Stephen Kings „Es“ in die Hände fiel: ein Werk, auf das ich durch die Neuverfilmung 2017 mal wieder aufmerksam geworden bin. Dieser Wälzer hat es mir wirklich angetan. Oft konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und war froh über jede Zug- und Straßenbahnfahrt, denn die bedeuteten Zeit zum Lesen. Die kindliche Begeisterung war endlich wieder da und besiegte sogar Netflix und Smartphone. Doch jetzt bin ich fertig und auf der Suche nach einem neuen Buch, das diese Faszination aufrechterhalten kann (ich bin übrigens sehr dankbar für Tipps). Denn eigentlich ist Lesen doch eine tolle Sache. Nirgendwo sonst kann man der Fantasie so freien Lauf lassen. Es liegt ganz an mir, wie ich mir einen Ort oder eine Person vorstelle, ganz im Gegensatz zum Film, wo ich mich mit der Interpretation des Regisseurs zufriedengeben muss (was nicht zwangsläufig etwas Schlechtes ist). Und es ist immer wieder faszinierend, wie manche Autoren es schaffen, nur mit geschriebenen Worten ganze Welten in meinem Kopf entstehen zu lassen. Außerdem sehen viele Bücher einfach verdammt toll aus, auch das hat mich schon zu so manchem Kauf verleitet.

Da ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, der oft zu faul ist, ein Buch in die Hand zu nehmen, möchte ich Euch hiermit alle dazu auffordern: Lest mehr Bücher! Denn etwas mehr Fantasie kann uns in der heutigen Zeit, die oft ziemlich trostlos scheint, definitiv nicht schaden.

Text: Hans Leonhardt

Foto: Amac Garbe

Ein Gedanke zu “Campuskolumne

  1. Lesen ist fürwahr nicht nur die Schulung der Vorstellungskraft bzw. der Phantasie, sondern auch eine wesentlich bessere Bildungsmöglichkeit als in manchen anderen Medien.

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