Die Tage werden kürzer. Doch das heißt nicht, dass es weniger zu erleben und zu entdecken gibt. Denn diese Woche hält allerhand Möglichkeiten bereit, sich unterhalten zulassen, einen neuen Blickwinkel zu gewinnen oder auch einfach mal die Uni für ein paar Stunden zu vergessen.
Montag, 6.11.
Der erste Tag der Woche startet bereits mit zwei unterschiedlichen Varianten, sich mit der Vergangenheit und der Zukunft deutscher Kultur zu beschäftigen.
Die erste Gelegenheit bietet sich dazu ab 20 Uhr im Kino im Kasten, welches im Rahmen des Projekts „Courage – wissen, sehen, handeln!“ den Film „Café Waldluft“ des deutschen Regisseurs Matthias Koßmehl zeigt. In diesem Film geht es um ein in die Jahre gekommenes Hotel in den Bergen Bayerns, welches nun als Flüchtlingsunterkunft dienen soll. Dabei müssen sowohl die Flüchtlinge eine neue Heimat finden als auch die Betreiber noch einmal überdenken, was Heimat heutzutage bedeutet.
Bei dem zweiten Tipp für Montag handelt es sich um die Gesprächsverhandlung „Bilderstreit mit Blickkontakt“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Es geht dabei um den Konflikt der Präsenz oder in diesem Fall fehlende Präsenz von DDR-Kunst im Dresdner Albertinum. Somit stehen also die Fragen im Vordergrund nach der Bedeutung von „Ost-Kunst“ in unserer heutigen Zeit und welchen Beitrag diese zu unserer kulturellen Identität leisten kann. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Lichthof des Albertinums.
Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei.
Dienstag, 7.11.
Heute bilden Medien und Kunst den Schwerpunkt. Vor allem soll dabei der Umgang mit diesen beiden Teilen unseres alltäglichen Lebens im Vordergrund stehen.
Im Rahmen der Diversity Tage 2017 der TU Dresden findet heute Abend das Projekt „INTER*me: Diversity zwischen Kunst, Wissenschaft und Lebenswelt“ statt, das Kunst und Podiumsdiskussion miteinander verbinden möchte. Dabei behandeln sowohl Künstler unterschiedlicher Stilrichtungen als auch Wissenschaftler das Thema der Geschlechterdiversität. Somit sollen unterschiedliche Blickpunkte zu dieser Frage behandelt werden und es soll zu einer offenen Diskussion kommen. Dieses Projekt findet im Dülfersaal der Alten Mensa ab 19 Uhr statt.
Für alle, die sich mehr für den Umgang mit unseren Daten interessieren, bietet diese Woche genügend Material, um neues Wissen zu sammeln. Zum Beispiel gibt’s bereits heute im Café Eivissa einen Vortrag zum Thema „Datentrickserei“. Dabei soll beleuchtet werden, wie Daten manipuliert werden können und wie man dagegen vorgehen kann. Betrachtet werden sowohl eher amüsante Fälle als auch schockierende Beispiele. Beginn ist um 19 Uhr im Café Eivissa in der Bautzner Straße 6.
Für beide Veranstaltungen muss kein Eintritt gezahlt werden.
Mittwoch, 8.11.
In der Mitte der Woche soll es die Chance geben, auf eine vor allem in diesen Zeiten wichtige Eigenschaft aufmerksam zu machen. Diese ist die Courage. Es geht hierbei vor allem um das Engagement, hilfesuchenden Menschen das zu geben, was sie brauchen – und wie man diese Aufopferung mit dem Alltag verbinden kann. Nähergebracht wird einem dieses Wissen in dem Vortrag „Zwischen Hochschulalltag und Erstaufnahmecamps“. Dabei wird davon erzählt, wie die Hochschulleitung, Beschäftigte der Universität und Studierende ihren Teil beigetragen haben. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im von-Gerber-Bau 38 und der Eintritt ist kostenlos.
Donnerstag, 9.11.
Nicht nur Künstler Christo und Filmemacher Alfred Hitchcock wussten, wie wichtig es ist, nicht alles zu zeigen und die Vorstellungskraft des Zuschauers und Betrachters anzuregen. Auch der französische Künstler Frédérick Carnet macht von diesem Wissen Gebrauch. Dieser nutzt dabei Fotografien von verhüllten Autos in den Metropolen dieser Welt, um beim Betrachter die Frage nach der Geschichte des Autos aufzuwerfen. Ihr könnt Euch bei seiner Ausstellung „The ghost cars“ ein Bild davon verschaffen. Diese ist bis zum 4. März im Verkehrsmuseum Dresden zu finden.
Freitag, 10.11.
Im Thalia Kino Dresden bieten sich einem heute mehrere Optionen, seinen Abend zu gestalten, denn dort ist der Schauplatz des Move-it!-Filmfestivals. Ab 19 Uhr kann man dank der Cooking Action mit noch unbekannten oder bereits bekannten Menschen zusammen kochen und so auch neue kulinarische Welten entdecken. Zusätzlich hat man dann die Möglichkeit, die Doku „We are Humanity!“ und/oder das Drama „Oscuro Animal“ zu genießen. Ein Einzelticket kostet 6,50 Euro und für eine 5er-Karte bezahlt man 25 Euro.
Hier kommt nun Tipp Nummer 2 zu den Diversity Tagen. Hierbei handelt es sich um die Lesung „Weggehen und Ankommen – Lebenswege lesbischer, schwuler und trans*Migrant_innen in NRW“. Die Autorin Vera Ruhrus erzählt dabei von zehn Schicksalen von Migranten, deren Geschlechteridentität nicht immer auf Wohlwollen trifft. Der Eintritt beträgt 5,50 Euro oder ermäßigt 4,50 Euro.
Samstag, 11.11.
Dieses Wochenende soll Euch trotz herbstlichen Wetters noch mal für Festivals begeistern. Aber es geht dabei auch weniger um Musik als um Medien und Filme. Am Samstag könnt Ihr Euch beim Medienfestival Dresden dem Thema „Big Dada“ widmen. Hier soll es vor allem um die Datensicherheit gehen sowie die Frage, inwieweit man selbst über den Umgang mit seinen Daten entscheiden kann. Dabei wird vor allem das Ausprobieren im Vordergrund stehen sowie das selber Erleben. Gleichzeitig kann man im IndieGameForum Spiele kleinerer Entwickler ausprobieren und mit diesen in Kontakt treten. Veranstaltungsort sind die Technischen Sammlungen Dresden. Der Eintritt kostet mit Ermäßigung für einen Tag vier Euro.
Sonntag, 12.11.
Am Sonntag könnt Ihr sowohl über den Tellerrand als auch die Landesgrenzen springen. Denn vom 6. bis zum 12. November wird das Cottbusser Filmfestival veranstaltet. Ihr könnt also einen kleinen Ausflug mit der Möglichkeit verbinden, neue Filme und auch deren Macher kennenzulernen. Dabei legt das Filmfestival den Schwerpunkt vor allem auf osteuropäische Filme und auch auf die sorbische Filmkultur. Leider müsst Ihr in ein Nahverkehrsticket der ODEG investieren, um zum Veranstaltungsort zu gelangen, jedoch bekommt Ihr mit diesem eine Ermäßigung auf die 5er-Karte des Festivals und zahlt nur 20 statt 26 Euro. Also nutzt den freien Tag, um Euch auch mal Filme außerhalb von Hollywood zu Gemüte zu führen!
Text: Jonas Atzler
Foto: Amac Garbe