… den Schaubudensommer. Der findet vom 06.07. bis 16.07.2017 in der Scheune statt – und das schon zum 20. Mal. Wir haben dem Künstlerischen Leiter Helmut Raeder vier Fragen gestellt.
Was macht die Faszination Schaubudensommer aus, die Menschen Jahr für Jahr zur Scheune führt?
Wir lassen uns nicht lumpen und haben uns lauter schöne, abwegige, schräge, gerade und natürlich spannende Dinge, Menschen, Wesen und Überraschungen eingeladen. Um die Scheune herum bauen wir jedes Jahr einen eigenen Kosmos der skurrilen Gedanken und schaffen eine kleine Oase des alltäglichen wohlgenährten Wahnsinns. Vollständig ausgestattet mit Zelten, Mulch, Sonnenschein, Spleens und frischesten Ideen wird man so einiges erwarten dürfen. Neben alten Bekannten trifft man bei einer gekühlten Kaltschale neue Freunde und kann endlich mal wieder nichts tun und dabei so aktiv sein wie sonst nur beim Klettern im Elbsandsteingebirge.
Was macht Ihr beim 20. Schaubudensommer anders als bei der 19. Auflage?
Wir machen jeden Schaubudensommer einzigartig, damit alle immer wiederkommen wollen und die Liste der Wiederholungstäter*innen auf Überlänge ansteigt. Wir haben in diesem Jahr den Fokus zurück auf das Herz des Schaubudensommers gelegt und konzentrieren uns auf das Gelände hinter der Scheune. Den Satelliten des letzten Jahres – GrooveStation, Thalia Kino und Projekttheater – erlauben wir ihre wohlverdiente Sommerpause. Im 20. Jahr ist natürlich alles besonders, denn Geburtstage soll man ja bekanntlich rauschend feiern. Runde besonders.
Warum sollten Studenten lieber zum Schaubudensommer gehen als für die Prüfungszeit zu lernen?
Zum Glück beginnen wir ja erst zum Abend, deswegen kann man ganz im Sinne einer ausgeglichenen Work-Life-Balance beides tun. Nichts liegt uns ferner als die Lernenden vom Lernen abzuhalten, aber es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass man Pausen beim Lernen braucht. Was bietet sich da besser an, als den Kopf vollzukriegen mit Eindrücken einer Welt voller Wunder und dann am nächsten Morgen höchstmotiviert und grinsend in Erinnerungen schwelgend wieder in der SLUB zu sitzen.
Was ist Euer persönlicher Geheimtipp?
Alles ist unser Geheimtipp – natürlich. Unter anderem zu sehen: Übernatürliches in seiner natürlichsten Form, feingeistige und filigrane Geschichten, singende Gemeinschaftserlebnisse, zertanzte Schuhe, das Eigenleben von Spielzeugen, reptile Ansichten zum allgemeinen Zustand der Welt und vielleicht auch was mit Video. Grenzenlos und thematisch unbedingt uneingeschränkt halten wir einen Platz voller Eigenartigkeiten und Geschichten bereit und erwarten Euch in unseren unrunden elliptisch-quadratischen Buden. Dort darf geklatscht, gelacht, gesungen und gezankt (aber nur mit anschließender Versöhnung) werden. Über 70 internationale Künstler und Künstlerinnen helfen bei der Auswahl der entsprechenden emotionalen Zustände in der Welt des Tanzes, der Musik, des Theaters und des Vergnügens. Es gibt eine begehbare Installation von Alwin Weber, die den Spieltrieb aller herauskitzelt. Ariel Doron aus Israel wird spannend, auch Aina & Arias aus Spanien versprechen einen zauberhaften Abend. Wir verraten an dieser Stelle unseren ultimativen Tipp: zeitig kommen, ab 19.30 Uhr die erste Show ansehen, treiben lassen, weitere Shows ansehen, treiben lassen und um Mitternacht die Band im Festival-Club erleben. Am besten elf Abende lang.
Der Zutritt zum Gelände kostet 3 Euro (ab 18 Uhr), Kinder und Jugendliche zahlen weniger bzw. gar nichts. Die ersten Shows starten um 19.30 Uhr und dauern jeweils 20 bis 30 Minuten. Kostenpunkt: 5 Euro. Fürs Dreierticket müssen nur 12 Euro gezahlt werden. Kinder kommen günstiger rein.
Interview: Nadine Faust
Foto: Amac Garbe
3 Gedanken zu “4 Fragen an …”