Der Sommer kommt so langsam gänzlich aus seinen Startlöchern heraus. Doch in Dresden ist zu viel los, um sich nur in den Freibädern die Bäuche versengen zu lassen.
Montag, 29.5.
Doch genau mit so einer Bräunungskur lässt sich doch gut die Woche beginnen. Die Wetterfrösche sagen nämlich Hitze mit fast 30 Grad voraus! Passend dazu öffnet heute das Freibad Weixdorf in die Saison. Dasselbe liegt idyllisch gelegen im Wald. Reine Sonnenenthusiasten kommen aber auch auf ihre Kosten, da in der Nähe des Beckens keine Bäume stehen. Der Vorteil dieses Freibades ist, dass es ruhiger und weitläufiger ist als viele andere. Zudem gibt es ein Volleyballfeld, ein Fußballfeld und auch einen Bootsverleih. Die Eintrittspreise erinnern außerdem an alte DDR-Zeit. Wer möchte bei dieser Hitze noch was anderes tun? Montags in Dresden ist eindeutig ein Tag zum Braunwerden!
Dienstag, 30.5.
Wieso nicht mal wieder ins Societaetstheater? Auf der Kleinen Bühne läuft heute um 20 Uhr das Theaterstück „Der jüngste Tag“. Geschrieben hat das Stück der deutschsprachige Ungar Ödön von Horváth im Jahr 1937. Dieser Autor ist u. a. bekannt für seinen Roman „Jugend ohne Gott“. In „Der jüngste Tag“ dreht sich alles um die ethische Frage der Schuld. Wer trägt die Verantwortung am Tod zahlreicher Menschen, obwohl das beschriebene Unglück absolut vermeidbar gewesen wäre? Menschliche Schwächen stoßen hier aufeinander – fragt sich nur welche moralisch verwerflicher ist.
Mittwoch, 31.5.
(Angehende) Pädagogen und Pädagoginnen aufgepasst! Etwas außerhalb Dresdens (in Pulsnitz, OT Oberlichtenau) findet ein Vortrag über die Risiken und Probleme der digitalen Bildung bei Kindern und Jugendlichen statt. Der Wirtschaftsjournalist und Mitautor eines Buches zum selben Thema, Ingo Leipner, erklärt zudem, was Medienkompetenz tatsächlich ist, in welchem Entwicklungsalter diese ausgebildet werden kann und welche Grundlagen dafür bereits entwickelt sein müssen. Ort: Sport- und Freizeitzentrum – Grundschule Oberlichtenau, Keulenbergstraße 6, 01896 Pulsnitz OT Oberlichtenau; Zeit: 19 Uhr.
Bis heute muss sich zudem per Mail an denkzetteldresden@gmail.com für die Veranstaltung „Vox populi, vox Dei? – Demokratie und Streitkultur im Gespräch“ angemeldet werden. Nähere Infos dazu findet Ihr gleich unten beim Tipp für den Donnerstag.
Donnerstag, 1.6.
In der Semperoper bzw. auf einer Nebenbühne derselben („Semper Zwei“) findet heute eine märchenhafte Oper für Kinder und Erwachsene statt. Aufgeführt wird eine Neufassung des bekannten Märchens Schneewittchen. Schon der Titel „Schneewitte“ verrät, dass nur die Grundstory erhalten geblieben ist. Nicht nur die kleine Oper verspricht ein schönes Erlebnis zu werden – auch ist es durchaus spannend, mal andere Räume der Oper kennenzulernen als jene, die man jeden Abend in der Werbung bestaunen kann. Los geht es bereits um 11 Uhr.
Wie schon vorgewarnt findet heute auch die Veranstaltung „Vox populi, vox Dei? – Demokratie und Streitkultur im Gespräch“ ab 18.30 Uhr im Campus auf der Hübnerstraße statt. Gemeinsam mit der DRESDEN Debating Union wird Denkzettel Dresden die Streitkultur und die Demokratie in diesem Lande zum Thema machen. Wer streitet also mit über die Streitkultur?
Um 19 Uhr beginnt ein Vortrag in der ALTANA-Galerie im Görges-Bau der TU Dresden zum Thema „Pluralismus und seine Feinde. Herausforderungen für Gesellschaften des Miteinanders“. Gerade in der heutigen Zeit und der wachsenden Skepsis gegenüber freiheitlich-liberalen Staaten verspricht das Thema einen spannenden Abend. Der Referent ist zudem ein richtiger Experte. Prof. Zlatko Lagumdžija ist Professor für Management Information Systems and Computer Science an der Universität Sarajevo und ehemaliger Ministerpräsident und Außenminister von Bosnien und Herzegowina. Durch seine Rolle verfügt Zlatko Lagumdžija über weitreichende Erfahrungen im Umgang mit gesellschaftlichen Spannungen, aber auch mit den Chancen und Möglichkeiten, die in der politischen Gestaltung von pluralistischen Gesellschaften liegen.
Freitag, 2.6.
Heute gibt es in diversen Museen der Stadt, u. a. im Stadtmuseum, freien Eintritt. Dort ist eine Ausstellung zum Dresdner Kulturpalast („Kulturpalast Dresden. Architektur als Auftrag. Die Ausstellung zur Geschichte des Kulturpalasts“), welche noch bis Mitte September läuft, sehr zu empfehlen. Gerade nach der Wiedereröffnung desselben kann ein bisschen Wissen über Geschichte und Bedeutung dieses im Stil der (Ost-)Moderne errichteten Gebäudes keinesfalls schaden.
Samstag, 3.6.
Ab heute bis zum kommenden Montag öffnen wie jedes Jahr zu Pfingsten Künstler und Künstlerinnen aus ganz Sachsen ihre Ateliers und Ausstellungsräume, um Besuchern einen Blick auf ihre Arbeit zu ermöglichen. Zum 13. Kunst: offen in Sachsen haben sich circa 250 Kunstschaffende angemeldet. Mindestens an einem der drei Tage zwischen 3. und 5. Juni laden diese ein zum Schauen, Staunen und Lauschen, zu Inspiration und Erlebnissen für die Sinne.
Sonntag, 4.6.
Heute ist der subkulturelle Flohmarkt in der Dresdner Chemiefabrik zu empfehlen. Zwischen 14 und 19 Uhr können ohne Standgebühren und Voranmeldung alle möglichen Sachen, die im weitesten Sinne etwas mit Subkultur zu tun haben, ausgestellt werden. Wer selbst nichts loszuwerden hat, der sucht vielleicht nach etwas Ausgefallenem? Zu finden sind sicher so etwas wie alte Tourposter, coole Platten oder uncoole Modeauswüchse. Im Anschluss gibt es – laut den Veranstaltern – „Mucke zum Abtanzen“.
Text: Martin Linke
Foto: Amac Garbe