Randgruppen gibt es viele und überall. Und nicht nur die üblichen Verdächtigen.
Als Studentin – immerhin schon im Promotionsstudium –, die das Jahrzehnt des Studentenhauptalters schon knapp überschritten und sich zudem „nebenbei“ bereits einen trubeligen Familienalltag herangezogen hat, fühle ich mich jedenfalls etwas randgruppig.
Immerhin habe ich noch die Umstellung diverser Unikurseinschreibungen ins Onlinesystem miterlebt. Sprich: Ich musste mich dazumal noch zu einer bestimmten Zeit in stickigen Fluren herumdrücken, anstellen und hoffen, einen Platz im begehrten Mediävistikkurs, im USZ-Kletterkurs oder gar im Lateinunterricht zu ergattern. Ja, ich gehöre nämlich noch nicht zu den Neudeutsch so treffend titulierten „Digital Natives“ und je nach konsultierter Quelle auch noch nicht zur „Generation Y“ aka den „Millennials“.
Und dennoch, oder gerade deswegen: Ein Lob auf die Onlinisierung der Welt! Dank dieser brauche ich mich jetzt nicht allzu oft zwischen all die aufgeregten jungen StudentInnen mischen, die die SLUB zyklisch mittel- bis überfüllen. Denn vieles meiner Fachliteratur gibt es mittlerweile auch als E-Book-Angebot. Und die täglichen, hereinblinkenden Pressemitteilungen für meine journalistische Nebentätigkeit müllen mir zwar das Mailpostfach voll – aber immerhin nicht den Schreibtisch. So kann ich ganz unkompliziert zwischen vollgekrümeltem Familienfrühstückstisch, Wäschebergen und Laptop in meiner Wohnung umhermäandern … Und mich dabei manchmal, aber nur ganz heimlich, zurücksehnen in die gute alte und vor allem freie Zeit.
Text: Susanne Magister
Foto: Amac Garbe