Eigentlich möchte ich nicht mehr über Corona reden. Geschweige denn schreiben. Ich möchte mich einbuddeln und erst dann wieder rauskommen, wenn der Spuk vorbei ist. Doch leider halte ich als Mensch keinen Winterschlaf und werde dann doch hibbelig, wenn ich einfach nur die Klappe halte.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass viele Nachrichten, Berichte und Reportagen in sämtlichen Medien eher negativ gefärbt sind. Eine Demo gegen die Maßnahmen hier, Drohungen gegen Politiker:innen da, steigende Zahlen überall.
Oder ist da etwa doch Licht am Ende des Tunnels? Also wenn Frau Merkel es nicht wieder ausknipst. Wenn sogar Karl Lauterbach vorsichtig optimistisch ist, die Pandemie könne vielleicht in eine Endemie münden, die das Gesundheitssystem nicht mehr überlastet, dürfen wir es dann auch sein? Können wir irgendwann wieder unbeschwert auf Konzerte gehen und erkennen dann sogar Menschen beim Vorübergehen, weil wir ihr Gesicht wieder sehen?
Apropos Gesicht. Da gibt es noch etwas Positives. Aus Dresden. Die Initiative Haltung zeigen will der leisen Mehrheit, die sich in weiten Teilen solidarisch zeigt und explizit gegen Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungsideologien ausspricht, eine Plattform bieten – sowohl online als auch offline bei einer Kundgebung am Samstag. „Mit Abstand und Anstand optimistisch ins neue Jahr“ heißt das Motto. Da kann ich mich nur anschließen.
Text: Nadine Faust
Foto: Amac Garbe