Sommerplanung #2

Erst sind alle im Urlaub (außer uns), dann sind alle bei der Arbeit (außer uns) – für Studierende kommt der Sommer mit Zuckerbrot und Peitsche einher. Wir wissen, wie man aus beiden Seiten das Beste macht.

Juli

Draußen: Der Juli ist ein mieser Zeitgenosse. Das Wetter macht einen auf Sommer, in den Medien herrscht das Sommerloch, das halbe Land fährt in den Urlaub – und die Studierenden? Stecken irgendwo zwischen den letzten Seminaren und den ersten Klausuren. Immerhin endet am 23. Juli die Vorlesungszeit. So kann man zum Lernen an einen See fliehen: Das Leipziger Neuseenland, die Lausitzer Seenplatte und die Talsperre Pöhl sind dank Semesterticket kostenlos erreichbar.

Drinnen: Zurück in der Stadt hat man – leider, leider – dann auch keine Zeit zum Lernen. Zumindest nicht vom 12. bis 22. Juli, denn dann lädt die Scheune zum Schaubudensommer. Zehn Nächte lang locken Musik, Schauspiel und Kunst vor und in die Scheune. Eigentlich ist es vor allem eine, die da lockt: die Neustadt.

Und sonst so: Großes Kino unterm Sternenhimmel – klingt nach Sonntagabend im ZDF, ist dank den Filmnächten am Elbufer zwischen dem 27. Juni und 26. August aber täglich Realität. Highlight ist unter anderem die Kurzfilmnacht (20. Juli, 21.30 Uhr), bei der das Filmfest Dresden die Crème de la Crème der diesjährigen Ausgabe präsentiert.

August

Draußen: Trost für alle, die nicht in der Toskana durch Weinberge lustwandeln können: Sachsen hat auch ein paar. Stolze 43 Weingüter von Diehra-Zehren (bei Meißen) bis Oberpoyritz (bei Pillnitz) öffnen am 25. und 26. August ihre Pforten. Viele locken mit Führungen durch ihren Weinberg und Musik, alle aber bieten guten Wein und gutes Essen. Wenn man dann noch eine Wanderung durch die Reben anschließt, kommt italienisches Flair auf. Fast!

Drinnen: Was macht man, wenn es im August regnet? Eine Regenjacke anziehen. Falls noch Hagel dazu kommt, könnte man einen Aufenthalt im Trockenen vielleicht zumindest in Erwägung ziehen. Zum Beispiel bietet sich ein Besuch in einem der Dresdner Museen an: Das Hygiene-Museum beschäftigt sich mit Rassismus, das Verkehrsmuseum mit den Deutschen und ihren Autos, das Albertinum mit Gerhard Richter, das Stadtmuseum mit Fotos aus Dresden, New York und Paris… to be continued.

Und sonst so: Vom 20. Juli an verwandelt sich der Garten des Japanischen Palais dank des Palaissommers wieder in eine wahre Oase: Bei Konzerten, Hörspielnächten, Yoga im Park und Liegestühlen auf der Wiese kommen alle auf ihre Kosten. Kostenlos natürlich. Für alle, die es weniger gediegen mögen: Am letzten Augustwochenende ist Hechtfest.

September

Draußen: So mies der Juli, so cool der September: Normale Menschen müssen wieder in den Alltag zurückkehren, Studierende hingegen können freie Zeit und gutes Wetter en masse genießen. Die versiegenden Touristenströme gilt es zu nutzen – zum Beispiel auf dem Malerweg. Der führt auf 112 Kilometern von Pirna nach Schmilka und zurück. Auf acht Etappen sammelt der Weg nahezu alle Felsen und Steine, Gasthäuser und Orte, weite Aussichten und einsame Pfade ein, die die Sächsische Schweiz zu bieten hat. Und das sind, nebenbei bemerkt, viele.

Drinnen: Schon zum neunten Mal weichen in diesem Jahr Schauspieler für drei Tage von den Bühnen des Societaetstheaters an der Dreikönigskirche, um Platz zu machen für Musiker: Das Sound of Bronkow Music Festival bringt vom 31. August bis 2. September Indie, Folk und Singer-Songrwriter aus Dresden und der ganzen Welt zusammen. Das beste: Eine der vier Bühnen befindet sich im pittoresken Garten. Dort kann man dem Festival dann sogar kostenlos beiwohnen.

Und sonst so: Wie bewerbe ich mich auf Eigeninitiative? Welche Fragen erwarten mich im Vorstellungsgespräch und wie verhandle ich ein gutes Einstiegsgehalt? Nicht nur auf diese Fragen rund um den Berufseinstieg gibt der Career Service der TU Dresden in Workshops eine Antwort. Eine gute Wahl für alle, bei denen schon Anfang September die Vernunft zurück gekehrt ist.

Text: Luise Martha Anter

Foto: Amac Garbe

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