Wer will, kann die Woche ganz beschaulich und gut bürgerlich mit dem Mühlenfeste beginnen lassen und mit einem schaurigen Gruselschocker beenden. Mehr erfahrt Ihr weiter unten.
Montag, 5.6.
Warum nicht mal den Deutschen Mühlentag feiern? Es gibt in Dresden und Umland zahlreiche Möglichkeiten, dem Beruf des Müllers auf die Spur zu kommen. So zum Beispiel in der idyllischen Zschoner Mühle. Wer zum Pfingsmontag Dresden gerne mal verlassen möchte, kann auch mal nach Schmilka fahren. Dort gibt es neben mehreren Führungen rund um Mühle und Brauerei auch Live-Musik.
Dienstag, 6.6.
Zum Dienstagssalon mit Max Rademann (20 Uhr) im Festspielhaus Hellerau musizieren PUNKT3, drei junge Herren an Saxophon, Bass und Schlagzeug. Das bevorzugte Genre nennt sich Alltagsbewältigungsjazz und widmet sich den wichtigen Fragen des Leben. Zum Beispiel: Nimmt man zum Trüffelölerwerben lieber den SUV oder den Sportwagen?
Mittwoch, 7.6.
Aus Anlass des bevorstehenden G20-Gipfels in Hamburg bringt das Projekttheater genau einen Monat vorher den Film „Diaz“ (19 Uhr) auf die Leinwand. In diesem geht es um die höchst gewaltsame Auflösung des Protests gegen den G8-Gipfel in Genua. Im Anschluss kann über die Gipfel der Mächtigen, innerhalb dieser über die Zukunft weniger mächtiger Staaten entschieden wird, gestritten werden. Der Eintritt ist frei, Karten sollten aber reserviert werden.
Im Gedankenexperiment „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ (20 Uhr) von Janne Teller wird man mit dem Szenario eines dritten Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent konfrontiert und muss sich vorstellen, selbst flüchten zu müssen, nach Ägypten, in ein arabischsprachiges Land. Das Stück dauert knapp eine Stunde und wird abseits vom Schauspielhaus in der Trinitatiskirchruine in Johannstadt gespielt.
Und im Hole of Fame spielen ab 21 Uhr BLUE COSMIC Gitarriges mit Seele gegen Spende.
Donnerstag, 8.6.
Von den zahlreichen Filmen, die am 8. Juni in den Dresdner Kinos starten, passen die folgenden drei nicht in das Klischee „belangloser Sommerfilm“. Zum einen wäre da „Born to be blue“ von Robert Budreau – die filmische Aufarbeitung einer Sequenz aus dem Leben des grandiosen Jazzmusikers CHET BAKER (Ethan Hawke), in der er mit seiner zweiten Liebe, dem Heroin, ringt. Ebenfalls am Donnerstag kommt die Groteske „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ in die Kinos – eine Satire von Julian Radlmaier irgendwo auf einer Apfelplantage. Dazu klingt auch die Dokumentation „Die vergessene Armee“ von Signe Astrup interessant, in der es um die ehemaligen Soldat_innen der NVA geht und was nach der Wende aus ihnen geworden ist.
Am 8. und 13. Juni finden von 9 bis 13 Uhr in Dresden außerdem kostenfreie Kurse zur Selbstoptimierung für Student_innen statt. Im ersten geht es um Zeitmanagement, im zweiten um Rhetorik. Anmeldungen sind an Olfo.Pabst@tk.de zu richten. Im ersten Kurs lernt man, wie man es schafft, sich seine Zeit sinnvoll einzuteilen; Schlaf, Uni und Freizeit in Einklang zu bringen. Im zweiten lernt man, wie man sich rausredet, wenn man kein gutes Zeitmanagement hat und wieder einmal zu spät zum Seminar gekommen ist.
Freitag, 9.6.
Ab 19 Uhr wird es am Freitagabend im Café Laika anzüglich, denn Michael Winkler & Madame Anné präsentieren erotische Geschichten unter dem Deckmantel „Fleischlich-Literarisches und Menschlich-Amüsantes“. Der Eintritt ist frei.
Im Societaetstheater widmet sich das alljährliche Festival szene: EUROPA 2017 Nordirland. In einer Mischung aus Theater, Performance, Lesung und Konzerten können Dresdner_innen die Eigenheiten des Landes entdecken und mit Einheimischen ins Gespräch kommen. Im Stück „Green and blue“ (20 Uhr), das den Auftakt bildet, geht es um den Nordirlandkonflikt und welche Identitäten er geschaffen hat. Der Autor des Stücks, Laurence McKeown, war Teilnehmer des Hungerstreiks 1981. Im Anschluss gibt es eine Whiskey-Probe.
Samstag, 10.6.
Rund um die Scheune versammeln sich am Samstag Geaks, Künstler_innen und Sammelwütige zum gemeinsamen Schwelgen in alten und neuen Comics. Es wird Lesungen, Signierstunden und Ausstellungen geben und 18.30 Uhr startet die Abschlussgala mit FIL.
Sonntag, 11.6.
Eines der am meisten unterschätzten Museen in Dresden ist sicherlich das Kraszewski-Museum. Nicht nur von außen ist es wunderschön anzusehen. Neben der Dauerausstellung über den Literaten Kraszewski gibt es immer mal wieder interessante Wechselausstellungen. Bis zum 12. Juni kann man beispielsweise noch die Plakatkunst des polnischen Künstlers Andrzej Pągowski bestaunen. Er bewarb mit seinen Plakaten Filme von Roman Polański, Ingmar Bergman, Woody Allen und Milos Forman und so wird am Sonntag Polańskis Gruselschocker „Rosemaries Baby“ (17 Uhr) gezeigt. Die Vorführung ist kostenfrei.
Bis heute kann man sich zudem für die Welcome Days der Graduiertenakademie der TU Dresden anmelden, die vom 20. bis 22. Juni stattfinden.
Text: Marie-Therese Greiner-Adam
Foto: Amac Garbe