Filmtipps des Monats: Heretic & Die leisen und die großen Töne

Was gibt es zwischen den Jahren besseres zu tun als ins Kino zu gehen, sich in den Sitz zu kuscheln und wohlige Schauer des Horrors durch den Körper wandern zu lassen? Oder lieber ein bisschen was fürs Herz mit Musik und ein wenig Drama? Wir haben da zwei Tipps für Euch.

Heretic

Hugh Grant als philosophierender Horrorprediger? Das funktioniert in dem neuen Film von Scott Beck und Bryan Woods perfekt. Die Co-Autoren von „A Quiet Place“ haben für „Heretic“ nicht nur das Buch vorgelegt, sondern auch Regie geführt und mitproduziert.

Grant alias Mr. Reed lockt die beiden jungen Missionarinnen Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) in sein Haus und verwickelt sie in ein Gespräch über Religion. Doch als sich die jungen, völlig gegensätzlichen Frauen zusehends unwohler fühlen, ist es längst zu spät. Der Charme des RomCom-Königs hat sie in die Falle gelockt. Grant hat dafür schon eine Nominierung für die Golden-Globe-Verleihung 2025 eingeheimst.

Beck und Woods ist mit „Heretic“ eine wunderbare Mischung aus Horror und Psychothriller gelungen, die auch nicht das eine oder andere Schmunzeln entbehren lässt. Tolle Darsteller:innen, ein klaustrophobisches Setting und popkulturelle Anklänge tun ihr Übriges, während sich die Anspannung von Minute zu Minute steigert. Beste Unterhaltung für dunkle Kinotage!

Die leisen und die großen Töne

Wer es etwas gediegener mag und vielleicht sogar zu Tränen gerührt werden möchte, der könnte bei der Tragikomödie des französischen Schauspielers, Drehbuchautors und Regisseurs Emmanuel Courcol fündig werden. Hierin erfährt der berühmte Dirigent Thibaut zuerst, dass er krank ist, und dann, dass er einen Bruder hat. Und der macht auch Musik.

Bruder Jimmy spielt Posaune in einer Blaskapelle und verdient sein Geld in einer Großküche. Von Frau und Kind lebt er getrennt. Er kann Thibaut helfen – und der revanchiert sich. Als der Blaskapelle der Dirigent ausgeht, motiviert Thibaut seinen Bruder, mehr Verantwortung zu übernehmen. Als wenn das so einfach wäre …

Konzert für einen Bruder: In Jimmys (Pierre Lottin) Blaskapelle wird Thibaut (Benjamin Lavernhe) herzlich empfangen. © Neue Visionen Filmverleih
Konzert für einen Bruder: In Jimmys (Pierre Lottin) Blaskapelle wird Thibaut (Benjamin Lavernhe) herzlich empfangen. © Neue Visionen Filmverleih

„Die leisen und die großen Töne“ konnte schon einige Publikumspreise abräumen, was nicht nur an den charismatischen Hauptdarstellern Benjamin Lavernhe, Mitglied der Comédie Française, und Pierre Lottin, dem Courcol die Rolle des Jimmy quasi auf den Leib geschrieben hat, liegt. Der Film vereint zudem gegensätzliche Themen wie sozioökonomische Probleme und klassische Musik. Bittersüße Kinounterhaltung, wie sie das Leben schreibt.

Text: Nadine Faust

Titelfoto: Lämmer auf der Schlachtbank: Die Missionarinnen Schwester Paxton (Chloe East, links) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher, rechts) treten dem diabolischen Mr. Reed (Hugh Grant, Mitte) gegenüber. © PLAION PICTURES/Kimberley French

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