Es wird Zeit, dass der Karnevalsgrusel endlich ein Ende findet. Wenn es schon soweit ist, dass man nicht mal mehr im Irish Pub um die Ecke sicher ist vor Faschingshits der übelsten Sorte, ist Aschermittwoch hoffentlich nicht mehr weit.
Montag, 12.2.
Als ersten Wochentipp gibt es dennoch ein Faschingsspektakel, organisiert vom Eselnest – einfach, weil die Beschreibung nach ganz viel Spaß klingt. Ab 17 Uhr treffen sich die FANFARE BLASEWITZ, die Kapelle KRAMBAMBULI, die Stelzencompagnie Dresden sowie Theatermacher_innen von Post und Schreiber, dem Spielbrett sowie Freaks & Fremde vor der Dreikönigskirche und sorgen zusammen für einen schönen Krach, an dem sich jede_r an selbst mitgebrachten Instrumenten beteiligen kann. Hoffentlich ist der Krach so laut, dass er die allerorts lauernden Faschingsschlager übertönt.
Dienstag, 13.2.
Am Dienstag gehe bitte jede_r gen Altstadt, um sich an der Menschenkette zu beteiligen! Im vergangenen Jahr haben sich 12.000 Personen die Hände gereicht – als Symbol für Frieden und Menschlichkeit. Auftakt ist um 17 Uhr an der Goldenen Pforte des Dresdner Rathauses.
Mittwoch, 14.2.
Am Internationalen Verschenk-ein-Buch-Tag (Statt der Pralinenlobby in diesem Jahr einfach mal den Buchladen um die Ecke unterstützen!) unterhalten sich Max Rademann und Denise Ackermann in der Motorenhalle über den zumeist männlichen Gesichtsschmuck, den Bart. Geboten werden „Geschichten, Anekdoten, wissenschaftliche Erkenntnisse und handwerkliche Barbierkunst“ zu aktuellen Trends rund um Hipster- und Dandytum. Menschen mit Bart dürfen im temporären Friseursalon auch Haare lassen.
In der Scheune präsentiert der Musikjournalist Linus Volkmann frei nach dem (verstörenden) Motto „Die BEATLES sind Idioten – RADIOHEAD auch“ eine gute Mischung aus Texten, Videos und Schnaps. Beide Veranstaltungen beginnen 20 Uhr.
Donnerstag, 15.2.
Am Donnerstag starten verschiedene Filme in den Dresdner Kinos. Vier davon haben es verdient, hier besondere Erwähnung zu finden. „The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ von Guillermo del Toro bedarf wohl keiner langen Erklärung, hat das Fantasy-Drama doch bereits diverse Preise abgeräumt und kann mit 13 Nominierungen als sicherer Oscar-Kandidat gelten. Also: Einfach schauen! Der kann nicht schlecht sein.
Die folgenden drei Filme werden vielleicht nicht so viel Aufsehen erregen, auch wenn es ihnen zu wünschen wäre. Der Kinderfilm „Königin von Niendorf“ von Joya Thome war auf verschiedenen Filmfestivals Publikumsliebling und besticht nicht nur durch wunderschöne Aufnahmen des brandenburgischen Dorfidylls.
In „Ein Weg“ von Chris Miera wird die Geschichte eines Paares nachgezeichnet, dessen Beziehung auf die Probe gestellt wird, als der gemeinsame Sohn auszieht. Dass es im Film um die Liebe zweier Männer geht, steht mal nicht im Vordergrund – erfrischend.
Zudem startet die Doku „Wann wird es endlich wieder Sommer“ von Barbara Lubich, der den Weg der BANDA COMUNALE nachzeichnet – eine Band, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stark und Dresden, wo sie auftritt, bunter und fröhlicher macht.
Freitag, 16.2.
Am Freitag und Samstag kann man an der bühne – dem der Theater der TU „Nacht.Rauschen“ (jeweils 20.15 Uhr) lauschen. Die Collage aus Texten von Falk Richter in einer Inszenierung von Philipp Lux, Studioleiter des Schauspielstudios Dresden, behandelt das, was vom Tage übrig bleibt – nämlich in unseren Träumen, in durchwachten Nächten und nächtlichen Gedankenexperimenten.
Samstag, 17.2.
Magda Voerster, Martin Bartels und Sylvia Pásztor präsentieren ab Samstag bis zum 4. März im Hole of Fame allen, die sich von ihrer Kunst inspirieren lassen wollen, ihre gemeinsame Edition „ZURÜCK INS VOR“. Wer es nicht zur Ausstellungseröffnung (ab 19 Uhr) schafft, hat Mittwoch bis Freitag (15 bis 19 Uhr) Zugang zum „Archiv der Zukunft III“.
Sonntag, 18.2.
In der Semperoper wird am Sonntag (11 Uhr) der neunte Internationale Friedenspreis, der sogenannte Dresden-Preis, verliehen. Diesjähriger Preisträger ist der Olympiasieger und Bürgerrechtsaktivist Dr. Tommie Smith, der sich laut und deutlich gegen Rassismus und für Menschenrechte eingesetzt hat und dafür seine Karriere als Sprinter von Weltrang opfern musste. Die Laudatio hält der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff.
Und am Sonntagabend kann man es dann auch wieder wagen, in den Irish Pub zu gehen, zum Beispiel ins Tír na Nóg zur Session unplugged (ab ca. 21.30 Uhr).
Text: Marie-Therese Greiner-Adam
Foto: Amac Garbe