Der Schaubudensommer ist vorbei, etwa 17.500 Menschen kamen zu Besuch. Wir lassen den Zauber rund um die Scheune Dresden noch mal in Wort und Bild auferstehen.
Schaubudensommer: Das heißt auch, dass die, die trotz Regen kommen, mehr Platz haben – ob draußen mit ihrem Zweirad oder drinnen für Füße und Poppes. Wenn es kühl ist, wärmt die Bude (und ihre Insassen) wieder auf. Und wenn es draußen warm ist, dann wird es drinnen heiß. Oder drei Spanier im weißen Hemd tanzen, springen und gestikulieren wild im Le Grand Rouge. Dann wird es noch heißer.
PuntMoc heißen die drei Boada-Brüder in Formation. Und schon an ihrem ersten Abend beim Schaubudensommer begeistern sie die Massen derart, dass der eine oder andere willige Zuschauer draußen bleiben muss. Die Schlangen an den verschiedenen Buden bilden mitunter eine undurchdringbare Masse und keiner weiß mehr, wo Anfang und wo Ende ist. Zur Echse oder doch zu den Spaniern? Letztere brauchen nur ihre Körper, um den Alltag eines Musikers darzustellen: das nervige Weckerklingeln, die Morgentoilette, Dusche und dann ab mit dem Auto zur Probe. Das Publikum liegt flach und will sie gar nicht gehen lassen, die drei Brüder.
Viel zarter, süß und dezent ist dagegen die Arbeit von Cia. Zero en Conducta. Die beiden Mimen bilden aus Plastiktüte, Pappbecher oder auch Bananenschalen liebenswerte Figuren, die einfach bezaubern. Letzteres, zaubern, machen auch Roman Maria von Thurau & Vivian mit ihrem SONAMBUL genannten Trancetheater. Die Köpfe rauchen, Fragezeichen schwirren durch den Raum. Wie machen die das bloß?
Und wenn an der Frauenkirche schon das Licht ausgeht und in anderen Stadtteilen die Menschen bereits friedlich schlummern, dann wird im Festival-Club weitergefeiert – beim nächsten Mal wenn es wieder heißt: Hereinspaziert!
Text: Nadine Faust
Fotos: Amac Garbe
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