Wir leben in einer sehr aufgewühlten Zeit: Politische Bewegungen treffen zunehmend aufeinander, die moderne Rechtsstaatlichkeit muss sich ununterbrochen verteidigen und als wichtiger Bestandteil von Demokratie beweisen. Kriegszustand herrscht an viel zu vielen Orten, die Ukraine und Syrien sind da nur bekanntere Beispiele, und an anderen Orten steigt die Kriegsgefahr kontinuierlich. Gerade in dieser Woche, welche mit dem historischen 13. Februar beginnt, werden Krieg und Gewalt in Dresden ein beherrschendes Thema sein. Dem wollen wir uns natürlich nicht verschließen, wollen Euch aber vor allem Kultur als friedensstiftende Kraft ans Herz legen.
Montag, 13.2.
Die alljährliche Menschenkette in der Dresdner Altstadt ist ein guter Anlaufpunkt, um am Tag der Luftangriffe auf Dresden gemeinsam ein Zeichen gegen Krieg und Rechtspopulismus zu setzen. Der Zusammenschluss der Kette ist für 18 Uhr geplant. Wem das jedoch zu kalt sein sollte, dem sei das wöchentlich stattfindende Montagscafé im Kleinen Haus des Staatsschauspiels empfohlen. Hier soll wie immer die zwischenmenschliche Begegnung im Mittelpunkt stehen, es werden aber zwischen 15 bis 22 Uhr auch tagesthemenbezogene Musik- und Wortbeiträge sowie eine Ausstellung zu erleben sein.
Dienstag, 14.2.
Da an diesem Dienstag kulturell sonst nicht wirklich viel los ist, kann man ruhig mal einen gemütlichen Spaziergang unternehmen, am besten gleich wieder durch die Altstadt. Was dort zurzeit zu sehen ist kann man dann blöd finden, für nicht sehr künstlerisch halten oder aber davon beeindruckt sein. Reagieren wird man ganz sicher irgendwie auf Manaf Halbounis politisch brisantes „Monument“, was es auch unbedingt sehenswert macht. Hier wird deutlich, dass Krieg nicht nur in Erinnerung an alte Zeiten existiert, sondern vor allem in diesem Moment stattfindet.
Mittwoch, 15.2.
Nach all dem Spazieren und Stehen in der Kälte ist es an der Zeit, sich wieder aufzuwärmen. Am besten gleich im Thalia Kino, dort läuft am Mittwoch um 19 Uhr nämlich „The Salesman – Forusharande“ im Original mit deutschen Untertiteln. Im neuen Film des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi muss ein junges Schauspielerpaar mit einem erschütternden Erlebnis umgehen. Bewegendes Kino über die Entscheidung zwischen Rache und Vergebung.
Donnerstag, 16.2.
Am darauffolgenden Abend geht es dann etwas abgedrehter und exzentrischer zur Sache, denn ein Besuch im Ost-Pol steht an. Ab 21 Uhr treten hier MACHINE DE BEAUVOIR auf und versprechen eine Mischung aus düsterer Performance, elektronischen Klangbildern und Texten irgendwo zwischen Prosa und Lyrik. Brecht und Kafka als hippes Musikspektakel? Warum auch nicht! Der Kostenpunkt liegt bei ebenso exzentrischen 8,80 Euro.
Freitag, 17.2.
Zum Ende der bis dato bereits ereignisreichen Woche lohnt sich ein Besuch im Museum, zum Beispiel in der Städtischen Galerie Dresden. Die lockt an jedem Freitag zwischen 12 und 19 Uhr mit freiem Eintritt, auch wenn sich ein Besuch natürlich auch an Bezahltagen lohnt. Ganz besonders zu empfehlen ist hier im Moment die Sonderausstellung „Otto Griebel. Im Panoptikum der Zeit“, welche das umfangreiche Schaffen einer der prägenden Dresdner Künstler der 1920er-Jahre zur Schau stellt.
Samstag, 18.2.
Das Wochenende sollte theatral und studentisch starten mit einer Aufführung der TU-Theatergruppe die bühne. Hier wird ab 20.15 Uhr mit dem Stück „Die Hand auf dem Rücken – vom Aufstieg und Niedergang der Zivilisation“ nichts geringeres als ein Spektakel versprochen. In dem performativen Stück soll ein Kampf um die Freiheit der Wahrheit stattfinden, was in post-faktischen Zeiten gar nicht so weit hergeholt ist. Um dies mitzuerleben, sind ermäßigt 3, sonst auch nur 5 Euro fällig.
Sonntag, 19.2.
Sonntage eignen sich gelegentlich hervorragend für Ausflüge hinaus aus der Stadt. Diesmal geht es nicht ganz so weit hinaus, sondern nur nach Hellerau. Das lohnt sich allerdings, denn das Europäische Zentrum der Künste Dresden lädt ab 18 Uhr dazu ein, einem Gespräch zwischen Pierre Abi Saab und Arnd Wesemann zu lauschen. Thema ist die Kulturszene der arabischen Welt und ihr Umgang mit aktuellen Problematiken. Der Expertenaustausch verspricht einen tiefergehenden Einblick und das auch noch bei freiem Eintritt!
Text: Carl Lehmann
Foto: Amac Garbe