Unsere Tipps der Woche

Lachen, denken, dem Herbst die gute Kante geben – wer würde da nicht die neue Woche herbeisehnen?

Montag, 9.10.

Der 9. Oktober ist zwar nicht der 1. Januar, aber doch irgendwie ein Tag des Neustarts: Heute ist Vorlesungsbeginn. Neusemester statt Neujahr sozusagen. Zeit also, um endlich die Wende zum besseren Leben zu beginnen. Mehr lernen, weniger gammeln? Kann man machen. Viel wichtiger: Courage zeigen! Wie gut, dass sich das Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden dazu gleich eine ganze Programmreihe ausgedacht hat: Über das ganze Semester finden Workshops, Vorträge und Kultur rund ums Thema statt. Den Auftakt macht heute der Dokumentarfilm „Call me Kuchu“ über Homosexuelle in Uganda – einem Land, in dem ihnen die Todesstrafe droht (20 Uhr, Kino im Kasten).

Dienstag, 10.10.

Nach mehr Mut kommt heute der nächste gute Vorsatz: Mehr Sport machen. Auch hier hilft Mutter Uni – das Universitätssportzentrum (USZ) bietet nicht nur Kurse für Fußball oder Leichtathletik an, sondern auch für Belly Dance Fitness oder Salsa Freestyle. Da freuen sich zumindest die Lachmuskeln. Ab 17 Uhr startet (gestaffelt) die Einschreibung in die Sportkurse über die Website des USZ. Kleine Weisheit am Rande: Schnell sein lohnt sich. Der Erfolg freilich will am Abend gewürdigt werden – mit Sport. Zum Glück hat Student von heute die Wahl, ob er lieber die Stimmbänder oder die Gehirnzellen trainieren will. Ersteres geht am besten ab 20 Uhr in der Scheune, wo unter dem Titel Mitsingzentrale viele Menschen gemeinsam viele Lieder singen und dabei viel Spaß haben. Die Kopfmenschen hingegen besuchen die Podiumsdiskussion „Fokus Türkei. Eine Gesellschaft im Grenzbereich“ (18.30 Uhr, Hygiene-Museum). Wohin steuert die Türkei? Gelacht wird da vielleicht nicht ganz so viel.

Mittwoch, 11.10.

Ernst geht’s weiter. Und zwar im Theater: Im Schauspielhaus des Dresdner Staatsschauspiels regiert ab 19.30 Uhr ein Klima der Angst. In Arthur Millers Stück „Hexenjagd“ gerät das Zusammenleben in einer Kleinstadt bedrohlich ins Wanken, weil Missgunst, Hass und alternative Fakten die Oberhand gewinnen. Das Stück basiert auf einer realen Begebenheit von 1692, wurde 1953 verfasst – und ist doch brandaktuell.

Donnerstag, 12.10.

Läuft man morgens von der mühsam ergatterten Wohnung in der Neustadt zum Albertplatz, sieht man die von der Morgensonne in malerisches Licht geworfene Louisentraße oder die Überreste der letzten Nacht am Assi-Eck. Aber auch: charakterlose Wohnanlagen oder die Bettler vor dem Rewe an der Bautzner Straße – Symptome einer umkämpften Stadt. Doch was meint das „Recht auf Stadt“ heute? Wie übt man Widerstand gegen Gentrifizierung oder eine rassistische Stadtpolitik, die die Augen vor Armut verschließt und Betteln verbieten will? Antworten darauf gibt ab 19 Uhr der Workshop „Betteln ist ein Recht der Stadt“, der im Rahmen der Kritischem Einführungstage im Kosmotique auf der Martin-Luther-Straße stattfindet.

Freitag, 13.10.

Endlich! Lachen! Heute! Das geht am besten im Societaetstheater – und zwar dank eines Kängurus. Besonders Spitzfindige haben es bereits gemerkt: Es kommen die „Känguru-Chroniken“. Die werden aber nicht gelesen, sondern gespielt. Mit Puppen. Wem das zu sehr nach Kindheit und Lachen auf Krampf klingt, geht stattdessen in die Semperoper. Dort beginnt um 19 Uhr Verdis „La Traviata“. Ein Stück über die Tragik der Pariser Edelprostituierten Violetta Valéry, die konfrontiert ist mit nichts außer Ablehnung, Ächtung, Tod.

Samstag, 14.10.

Heute wird das Wetter schön. Sagt zumindest der 14-Tage-Trend. Während Meteorologen jetzt mahnend den Zeigefinger heben und vor unsicheren Prognosen warnen, machen alle anderen schon mal das Rad klar, um rollend den goldenen Oktober zu zelebrieren. Gegen alle Gegenwinde! Also fährt man Rentner-Slalom auf dem Elberadeweg oder sucht die Trails in der Dresdner Heide. Abends dann ein Picknick an der Elbe, mit Stirnlampe, Anorak und Thermoskanne – nimm das, Herbst!

Sonntag, 15.10.

Nach all der geistigen und körperlichen Plackerei in den vergangenen Tagen wird heute ordentlich regeneriert. Erst stärkt man sich beim Brunch in der Neustadt, dann spaziert man sehr gemächlich durch die Dresdner Altstadt am Landtag vorbei gen BallsportArena im Sportpark Ostra. Doch keine Angst! Hier wird nicht Sport gemacht, sondern Sport geguckt: Um 17 Uhr spielen die Handball-Männer vom HC Elbflorenz gegen den VfL Eintracht Hagen. Immer nur Schwarz-Gelb ist schließlich auch keine Lösung.

Text: Luise Martha Anter

Foto: Amac Garbe

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