Unsere Tipps der Woche

Die paar Menschen, welche noch nicht durch Fipronil-Eier dahingerafft oder durch das Sommerloch in Politik und Kino eingeschläfert worden sind, sollten sich auch weiterhin nicht unterkriegen lassen und das Beste aus dem machen, was Dresden neben Canaletto und Filmnächten noch so zu bieten hat. Campusrauschen hat sich dementsprechend einmal umgehört und ein paar Kulturüberlebenstipps für Euch zusammengetragen.

Montag, 14.8.

Zum Start der Woche lohnt es sich, einen Blick in die Zukunft zu werfen – nicht nur auf den Wochenverlauf, sondern weit darüber hinaus. Genauer gesagt sollte man einmal darüber nachdenken und diskutieren, wie ein zukünftiges gesellschaftliches Zusammenleben im Idealfall aussehen sollte. Im Zuge des Palais Sommers findet dazu ab 20.30 Uhr im Park des Japanischen Palais ein Gespräch mit Richard David Precht und Christian Felber statt. Unter der Fragestellung „Wie leben wir morgen? Bedingungsloses Grundeinkommen und Gemeinwohlökonomie?“ stellen die beiden medial erfolgreichen Intellektuellen und Autoren ihre jeweiligen Zukunftsentwürfe vor. Da heißt es, sich sowohl inspirieren zu lassen als auch selbst mitzureden. Zwischendurch gibt dann noch das Stahlquartett um Jan Heinke auf metallenen Instrumenten seine Musik dazu. Eintritt ist frei (wie bei allen Veranstaltungen des Palais Sommers), aber Spenden sind erwünscht und können online abgegeben werden.

Dienstag, 15.8.

Am Dienstag tritt dann endlich die Musik in den Vordergrund, wenn auch vor allem theoretisch. Im Deutschen Hygiene-Museum Dresden findet nämlich zwischen 19 und 20.30 Uhr ein Dialog Salon im Zuge der KlangNetz-Konzertreihe statt und diesmal geht es um „Musik im Kopf“ bzw. die Frage, was denn nun genau Musik mit unserem Gehirn anstellt. Dazu treffen ExpertInnen aus der Neurowissenschaft, der Pädagogik, der Psychologie und der Musik aufeinander und tauschen ihre Erkenntnisse miteinander aus. Nebenbei wird es natürlich auch praktisch Musik geben, wofür das Ensemble EL PERRO ANDALUZ zuständig ist. Der Eintritt liegt bei 4 bzw. ermäßigt 3 Euro.

Mittwoch, 16.8.

Zur Wochenmitte geht es eher theatralisch zu, zumindest im Bärenzwinger, denn dort wird ab 20 Uhr das Stück „Cleopatras Liebhaber – Ein Shakespeare vom Nil“ aufgeführt. Das ist dann zwar nur eine von sage und schreibe 42 (!) Darbietungen des Dresdner Sommertheaters dieses Jahr, aber irgendwann muss man ja schließlich mal hingehen. Für 5 Euro aufwärts (je nach Preisklasse und Ermäßigungsstatus) wird zugleich Sinnliches, Besinnliches und auch Ulkiges aus dem Alten Ägypten zum Besten gegeben. Dabei ist die Veranstaltung auch noch wetterfest, denn die Bühne sowie alle Zuschauerplätze sind überdacht. Achtung jedoch, Karten bzw. Reservierungen gibt es lediglich online und der Einlass ist bereits eine Stunde vor Beginn.

Donnerstag, 17.8.

Am Donnerstag geht es erneut zum Palais Sommer, denn dort findet die Klaviernacht statt. Der Musiker FREDERICO ALBANESE gibt ab 20.30 Uhr ein Konzert und lässt mit seinen träumerischen Kompositionen aus Klavier, Elektronik und Cello an die Klangwelten von LUDOCIVO ENAUDI und NILS FRAHM erinnern. In Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur wird es sowohl vor als auch nach dem Konzert weiterhin Musik im Park des Japanischen Palais zu hören geben. Hinzu kommt deshalb dann noch die eine oder andere „Wurfsendung“, also überraschende Minihörspiele, bei denen man nie weiß, was genau einen erwartet. Noch besser wird es nur dadurch, dass der Eintritt hier ebenfalls frei ist, auch wenn der zuvor erwähnte Online-Spendenaufruf unverändert bleibt.

Freitag, 18.8.

Das Ende der Arbeitswoche bzw. der Auftakt für das Wochenende verbleibt im Zeichen der Musik, aber dann wird es eher experimentell. Im Zuge der vierten Ausgabe des Sommerkonzerts in der Blauen Fabrik feiert die Band um MATHIS NICOLAUS ab 21 Uhr das CD-Record-Release ihres ersten Studioalbums. Hierbei geht es um eine Mischung aus Komposition und Improvisation, denn Nicolaus schreibt die Musik, nur um sie dann zusammen mit seinen Bandkollegen wieder zu zerpflücken. Verschiedenste Instrumente könnten unterschiedlich zum Einsatz kommen und was genau am Ende herauskommt, das bleibt stets ungewiss. Wer sich darauf einlassen möchte, muss noch nicht einmal Eintritt bezahlen, ist aber dazu angehalten, den Musikern etwas zu spenden.

Samstag, 19.8.

Am Samstag gilt es dann nur noch, die Hinterteile zu bewegen, und zwar zu Reggae, Dancehall und Soca. Die 14. Ausgabe von „Shake your BamBam“ steht an und die Jungs von Firesound nehmen das Ostpol in Beschlag, um auch noch die Partymüdesten zum Tanzen zu bewegen. 22 Uhr geht es los und kostet genau 5 Euro.

Sonntag, 20.8.

Nach dieser überwiegend musikalischen und auch sehr abwechslungsreichen Woche kann man es am Sonntag gerne etwas ruhiger angehen lassen, ohne dabei gleich in Langeweile zu verfallen. Wunderbarerweise gibt es nämlich auch in diesem Jahr wieder eine OSTRALE und die will zahlreich besichtigt werden. Wer bisher schon einmal diese umfangreiche Ausstellung zeitgenössischer Kunst besucht hat, weiß jedoch auch, wie komplex sie auch inhaltlich ist. Da hilft es ganz bestimmt, sich einer der offenen Führungen anzuschließen, welche durch die hauseigenen KunstvermittlerInnen sowohl samstags als eben auch immer sonntags angeboten werden. Los geht das Ganze 15 Uhr, dauert eine Stunde und kostet, in Verbindung mit dem Eintritt, ermäßigt 10, sonst 14 Euro. Falls gewünscht gibt es auf Anfrage übrigens auch Führungen in englischer und russischer Sprache.

Text: Carl Lehmann

Foto: Amac Garbe

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