Follow me … nach Afrika!

„Hallo, Ihr Lieben!“ Mit diesen Worten und einem strahlenden Lächeln begrüßt Luise Morgeneyer in ihren meisten Youtube-Videos ihre Follower. Als Kleinstadtcarrie spricht die 22-jährige Blondine dort vor allem über Mode, Kosmetik und ihre Reisen. Mittlerweile hat die Dresdner TU-Studentin der Medienforschung und –praxis sowie Politikwissenschaft über 10.000 Abonnenten und kann sogar vom Youtuben leben. Dabei hatte sie nie geplant, einmal in die professionelle Bloggerszene einzusteigen.

„Mit 15 habe ich angefangen zu schreiben, aber noch total privat, das war eher wie mein Online-Tagebuch.“ Auch das erste Youtube-Video, das 2013 während ihrer Reise nach New York online ging, war eher als private Erinnerung gedacht. Inspiriert durch Carrie Bradshaws Sexkolumne (Für die ganz Jungen, die es nicht mehr kennen: Carrie ist die Hauptfigur der US-Serie „Sex and the City“.) geht es dort hauptsächlich um Dating, Liebe und die Abenteuer des Alltags. „Das sind Themen, die jede Frau interessieren. Das mag alles erst mal trivial klingen, doch bei näherem Hinsehen ist es das vielleicht gar nicht. Vieles ist gerade sehr aktuell, zum Beispiel die Selbstständigkeit der Frau.“

Da es ja mittlerweile Blogger und Vlogger wie Sand in der Sahara gibt, wird es immer schwerer, sich damit abzuheben vom Mainstream. Ein spezielles Erfolgsrezept hat die Studentin jedoch nicht. „Aber ich bin eben auch schon lange dabei, damals gab es noch nicht so viel Konkurrenz. Und natürlich bin ich deutschlandweit vernetzt.“ Mittlerweile würden viele Blogger bei anderen kopieren, um erfolgreich zu sein. „Das ist aber nicht mein Weg“, betont die Blondine. „Man muss ja nicht alles für Erfolg machen. Ich mache einfach mein Ding und versuche, längerfristig was Neues zu schaffen.“

Zukünftig wird ihr Blog mit einem weiteren Thema bestückt: soziales Engagement. Denn aktuell ist die Bloggerin in Misside, einem afrikanischen Dorf in Guinea, um den Bau einer lokalen Krankenstation zu unterstützen. „Ich werde einerseits auch mit anpacken, beim Einrichten der Station aber hauptsächlich natürlich von dort bloggen und das Projekt somit durch Imagefilme und Öffentlichkeit unterstützen.“ Bei einem Dresdner Bloggertreffen hatte sie von der Aktion gehört. „Und die ging mir dann nicht mehr aus dem Kopf. Bis Ende Februar werde ich in Guinea sein, danach gibt es dann auch ein Video dazu.“

Nach ihrer Rückkehr will sie ihre Bachelorarbeit beenden. Und nach dem Studium? Für den Master habe sie noch nichts Konkretes geplant, erzählt sie. „Mit dem Bloggen mache ich aber natürlich erst mal weiter.“

Text: Tanja Rudert

Foto: Amac Garbe

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