Campuskolumne

Wir müssen reden. Über Gender. Schon wieder und immer noch. Die Debatte über den „Genderwahnsinn“ wird wohl nie langweilig, denn die meisten, die da diskutieren, wissen gar nicht, worüber sie reden. Sie wissen nur, dass dieses Gendern völlig übertrieben ist. Sie finden es überzogen, wenn ständig von Bürgerinnen und Bürgern, Freundinnen und Freunden, Asylsuchenden die Rede ist. Und sie hassen den Unterstrich, das Sternchen. Political Correctness kann man auch übertreiben, und früher hätt’s solche Diskussionen nicht gegeben.

Ich kenne einige Frauen, für die es keinerlei Bedeutung hat, ob sie in einem Text direkt angesprochen werden. Und ich kenne auch nur wenige Männer, denen es negativ auffällt, wenn in einem Text nicht gegendert wird. Darum geht es auch nicht. Es geht um die, die sich nicht angesprochen fühlen, wenn in einem Artikel nur von Studenten die Rede ist. Dazu gehören nicht nur feministische Studentinnen, sondern auch feministische Student_innen und natürlich auch alle anderen Student_innen, die mit Feminismus nichts am Hut haben. Wenn Ihr wisst, was ich meine.

Wie dem auch sei. Die Redaktion von Campusrauschen hat die Genderdebatte geführt. Einigen konnten wir uns nur darauf, dass wir uns nicht einigen wollen. Und so halten wir es mit dem Gendern in unseren Artikeln jetzt: Es gendere (Es folgt bestimmt mal eine Campuskolumne zum Thema „Coolste Anglizismen ever“.), wer mag und wie er mag – ob mit Unterstrich, Sternchen, Binnen-I etc. Es wird also bunt auf unserem Blog. Wer sich darüber streiten will, mag das gerne tun – dafür gibt es ja die Kommentarfunktion.

Text: Marie-Therese Greiner-Adam

Foto: Amac Garbe

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